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Heiligabend Vormittag. Ich lese Nachrichten. Auf NTV schwört mich ein Herr Nico Lange auf „zehn schnelle Argumente für die Feiertagsgespräche“ ein. Gemeint ist, den Verwandten zu erklären, warum wir uns in einem gerechten Krieg gegen die Mächte des Bösen befinden.

https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Russlands-Krieg-gegen-die-Ukraine-Zehn-schnelle-Argumente-fuer-die-Feiertagsgespraeche-article23803990.html

Direkt daneben kann ich auf links klicken wie – Nobelpreisträgerin im Interview „Grausamkeit ist Teil der russischen Kultur“ – oder – Thomas Jäger im Interview „Russland braucht keine Sicherheitsgarantien“ – oder „Holodomor als Genozid anerkannt Der lange vergessene Völkermord“.

Wenig Raum also für Gedanken über den Frieden auf Erden, über Solidarität, Liebe. Wir haben innerhalb eines knappen Jahres gelernt, dass Frieden nur mit Waffen zu schaffen ist, dass uns das Böse bedroht, während wir unsere Hände in Unschuld waschen und die Guten sind.

Wer differenziert, stellt sich ins Abseits.

Statt der Weihnachtsbotschaft, Business as usual, hier und da etwas „Dickens Weihnachtsgeschichte“, „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, Krippentouren mit der Essener Straßenbahn, überfüllte Weihnachtsmessen.

Für die blaue Stunde zwischen „Wir warten aufs Christkind“ Bescherung und Kampf am Festtagstisch, empfehle ich den neuseeländischen Film „Once Were Warriors“ (Die letzte Kriegerin).

 

Die Passionsgeschichte einer Frau, die Gewalt, kulturelle Entwurzelung, soziale und mentale Verelendung durchleidet und sich am Ende davon befreit, ist nichts für schwache Gemüter, aber die frohe Botschaft, dass es auch Lösung und Hoffnung im Diesseits gibt.

Räumlich und kulturell entfernter von Gelsenkirchen als Neuseeländische Maories können eigentlich nur noch Marsbewohner sein, dennoch kann der Einblick in deren Lebensentwürfe ein Mosaiksteinchen sein, um Zugang zu den Lebenswelten zu bekommen, die um uns herum vielen so fremd und unverständlich sind.

Ich rechne nicht mit einem „Weihnachtsfrieden“ über die Feiertage, weder in der Ukraine, noch sonst wo in den zahlreichen Kriegsgebieten der Welt, in der unabhängig von unserer medialen Aufmerksamkeit Menschen getötet werden.

Geschichten vom Jesus in der Krippe oder der letzten Kriegerin, helfen nicht irre zu werden an der Welt und die Hoffnung nicht aufzugeben.

 

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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