5
(2)

Wir haben uns das eine oder andere Mal über die Eigenbezeichnung der Stadtverwaltung („bunter Haufen“) lustig gemacht. Und wir sehen auch keinen Grund, das nicht auch weiterhin zu tun. Aber die WAZ-Lokalredaktion geht nun meiner Meinung nach mit der Kritik am „bunten Haufen“ zu weit. Die WAZ beschäftigt sich mit der Zunahme an Stellen in der Stadtverwaltung, was völlig in Ordnung ist. Man kann ja tatsächlich die Frage aufwerfen, ob es 16,5 neue Stellen im Bereich des kommunalen „Klimaschutzes“ und der „Klimaanpassung“ geben muss. Jedenfalls sollen in der Kernverwaltung (also ohne die eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen) 136 Positionen besetzt werden. Und in diesem Zusammenhang heißt es zur Stellenentwicklung im online-Artikel weiter wörtlich:
Mit dem erneuten Stellenzuwachs setzt sich ein Trend fort: Berücksichtigt man auch die sogenannten eingenbetriebsähnlichen Einrichtungen (also z.B. Gelsenkanal, Gelsendienste, Gekita), ist das Unternehmen Stadt in den vergangenen zwei Jahrzehnten um satte 1785 Posten gewachsen – von 4439 Stellen im Jahr 2004 auf 6224 Stellen im Jahr 2023. Betrachtet man nur die Kernverwaltung, dann ist das Team der Stadt seit 2014 um etwa 300 Stellen gewachsen (auf nun 3351 Stück).“
Spott – ja gerne! Aber die Verdinglichung von Menschen, und damit auch von Mitarbeitern der Stadtverwaltung, zu „Stücken“ (das Team der Stadt hat nun 3351 Stück), hat selbst der „bunte Haufen“ nicht verdient. Zumindest muss sich die Redaktion der WAZ die Frage gefallen lassen, wie viele Stück Redakteure, Redakteurinnen und Redakteurende dort für solche sprachlichen Schludereien eines Mediums der „Qualitätspresse“ zuständig sind?
Vielleicht gibt es aber auch jemanden in der Redaktion, der diese sprachliche Grobheit zu korrigieren in der Lage ist?

Wie inspirierend, erhellend, unterhaltend war dieser Beitrag?

Klicke auf die "Daumen Hoch" um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 2

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag inspirierend fandest...

Folge uns in sozialen Netzwerken!

Es tut uns leid, dass der Beitrag dich verärgert hat!

Was stimmt an Inhalt oder Form nicht?

Was sollten wir ergänzen, welche Sicht ist die bessere?

Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
Meine Daten entsprechend der DSGVO speichern
7 Kommentare
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Ali-Emilia Podstawa

Die WAZ schrieb in ihrer Mittwochsausgabe außerdem:
„… die 16,5 (und langfristig sogar 21) neuen Planstellen sollen dafür sorgen, dass in allen fünf Handlungsfeldern, die das Klimakonzept herausstellt, mehr Gas gegeben wird: …“
Feine Ironie des Schreibers: Gas geben beim Klimakonzept.
Aber was ist überhaupt ein Klimakonzept? Früher war mehr Schutz im Wort.
21 neue Planstellen. Alter Schwede, schon wieder über eine Million mehr Personalkosten im Jahr. Es wird ja wohl niemand nur zum Mindestlohn tätig werden, wenn das Klima in Gelsenkirchen gerettet werden kann. Da kostet anständiger Kleber schon mehr. Die Inflation von neuen städtischen Verwaltungsstellen war im November schon mal Thema in der WAZ. Gut 200% Steigerung bei der Zahl der Wohngeldempfänger ab Januar 2023 war zu lesen. Verdreifachung der Fallzahlen bedeutet nach Rechnung der Verwaltung auch Verdreifachung der Sachbearbeiter für die Bearbeitung der „Fälle“. Damit sind statt heute 12 Personen demnächst 36 Leute mit der Bearbeitung von Anträgen für die Umverteilung von Steuergeldern beschäftigt. Dadurch fallen nochmals ca. 1 Million € mehr für Personalkosten bei der Stadtverwaltung an, die weder Land noch Bund übernehmen. Eine weitere „aktuelle Herausforderung“, aber dafür eine absolut gerechte Sache, die sich der Bund mit dem „komplizierten Wohngeld-Plus“ ausgedacht hat. Und, seien wir ehrlich, nur so kommen die derzeit arbeitslosen, zugewanderten kommunalen Verwaltungsangestellten in Beschäftigung.
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/gelsenkirchen-massive-steigerung-bei-wohngeld-empfaengern-id236947821.html

0
0
Heinz Niski

Für ein nicht-binäres, teil-analoges schreibendes Schreiberling*in, kommst du mit deinen verletzenden, ironischen Spitzen ziemlich weiß und männlich daher. Sadistische Häme grinst aus Sätzen wie:

Aber was ist überhaupt ein Klimakonzept? Früher war mehr Schutz im Wort.

Wer, außer einem toxischen Mann, würde etwas formulieren, das die meisten Adressaten gar nicht dechiffrieren können?

Na ja, eure Zeit ist abgelaufen. Ihr reitet nicht nur tote Pferde, ihr seid es selber.

0
0
Heinz Niski

So so, leichtfüßig herumlümmelnd ist dieses Schmetterlingswesen also. Hießen die früher nicht Bordsteinschwalben? Wie auch immer, dass weiße Männer sprachliche Mikroaggressionen nicht zu erkennen vermögen, überrascht mich nicht. Dies aber subtil mit unser aller Trauer über den Verlust emotional aufgeladener weihnachtlicher Symbole kaschieren zu wollen, ist infam. Schweige er still und suche Rat bei seiner Frau, so er denn eine hat.. was zu bezweifeln ist.

0
0
Gor.Wü.Ado.

Wenn man auf der Suche nach Alternativbegriffen entmenschlicht. Ich bin gerne bereit, dem bunten Haufen das zu geben, was er verdient.

0
0
Mi.Rob.

Wenn die Modellierungen zum Thema Klimaschutz genauso falsch sind, wie die mit denen unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes einst Ausgangs- und Kontaktsperren, Vermummungspflichten auch für Kinder und Zugangsbeschränkungen für Menschen mit definierten Merkmalen begründet worden sind, werden die 21 Planstellen trotzdem weiterhin darauf pochen, auf die „Wissenschaft“ zu hören.
Doch wer garantiert den Menschen, dass sich unter den sogenannten Wissenschaftlern nicht wieder Lobbyisten zur Abschaffung von Freiheit, Menschenrechten und der individuellen Persönlichkeitsentfaltung befinden?

0
0