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Die mit Ehrungen und Auszeichnungen überhäufte und einer innigen und tiefen Freundschaft zum Grünen Außenminister Joschka Fischer verbundene Madeleine Albright, brachte wertebasierte Politik an ihrem Lebensabend auf den Punkt:

Albright, the first female secretary of state in United States history, made the remarks during a 60 Minutes interview. Correspondent Lesley Stahl discussed with the then-United Nations ambassador how Iraq had been suffering from the sanctions placed on the country following 1991’s Gulf War.

„We have heard that half a million [Iraqi] children have died. I mean, that is more children than died in Hiroshima,“ Stahl said. „And, you know, is the price worth it?“

„I think that is a very hard choice,“ Albright answered, „but the price, we think, the price is worth it.“

 

 

Albright, die erste weibliche Außenministerin in der Geschichte der Vereinigten Staaten, machte diese Bemerkungen während eines 60-minütigen Interviews. Die Korrespondentin Lesley Stahl diskutierte mit der damaligen Botschafterin der Vereinten Nationen, wie der Irak unter den Sanktionen gelitten hatte, die nach dem Golfkrieg von 1991 gegen das Land verhängt worden waren.

„Wir haben gehört, dass eine halbe Million [irakischer] Kinder gestorben sind. Ich meine, das sind mehr Kinder als in Hiroshima gestorben sind“, sagte Stahl. „Und was glauben Sie, ist der Preis es wert?“

„Ich denke, das ist eine sehr schwierige Entscheidung“, antwortete Albright, „aber der Preis, denken wir, der Preis ist es wert.“

 

Bei den Jugoslawienkriegen, den Irakkriegen gab es noch kontroverse öffentliche Debatten, beim Afghanistankrieg ging es nur noch darum, wer fester daran glaubte, dass die Soldaten Brunnen bohren und Mädchen in die Schule begleiten.

Beim Ukrainekrieg gibt es nur noch die Guten (Ukraine) und die Bösen (Russen) und die Frage, wann Deutschland endlich offiziell Kriegspartei wird.

Ich habe zwar ein paar Mal die Grünen gewählt, bin aber nun weit entfernt davon, noch überrascht zu sein, dass die die letzten Jahrzehnte verfehlter deutscher (europäischer) Außenpolitik ausblenden.

Ein bisschen mitverantwortlich fühle ich mich schon daran, dass jetzt quer durch alle Medien Grüne Bellizisten den Ton angeben.

Nirgendwo strategische Köpfe in Sicht wie Egon Bahr/Willy Brandt. Nur von der Völkerkunde (*hüstel.. vom Völkerrecht) kommende…… und durch die Medien tobende Kriegsgeile..

 

 

 

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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Gähn.

Die OSCE hat schon 2016 berichtet, dass in der Ukraine nur Engel leben.

https://www.osce.org/files/f/documents/e/7/233896.pdf

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Ka.Loeb.

Die OSCE hat nicht selbst berichtet, sondern einen „Bericht“ der russischen „Foundation for the Study of Democracy“ übernommen. „Punkt für Putin“ könnte man da auch sagen. Oder OSCE-Eigentor. Ich bin weit davon entfernt, die Ukraine zu glorifizieren – aber ich würde da zunächst dann doch lieber so Sachen wie den Korruptionswahrnehmungsindex ins Boot holen, so im Sinne eines quellenkritischen Umgangs.

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Ka.Loeb.

Ja, das unsägliche Albright-Zitat ist mir bekannt. Und auch, dass in der Ukraine ganz bestimmt nicht nur Chorknaben singen. Darüber hinaus bin ich ein großer Fan von Brandt und Bahr. (Auch wegen des „Interessen von Staaten“-Zitats. Natürlich.) Ich bin mir nur nicht sicher, was die beiden in der aktuellen Situation für richtig gehalten hätten. Und ich würde gerne jetzt von der Redaktion HerrKules mal konstruktive Vorschläge hören. „Überlasst die Ukraine doch einfach Putin, dann ist wenigstens Ruhe“ kann’s ja irgendwie auch nicht sein. Oder doch?

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Pet.Teut.

Ist doch nicht am erweiterten BRD-Deutschland, die Ukraine jetzt Putin zu
„überlassen“ !! Brandt und Bahr hätten wohl viel mehr für eine schnellstmögliche Waffenruhe getan..

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