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Download Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 5, Gelsenkirchen, März 1981

März 1981:
Die Nr. 5/1981 der Zeitung „Emscherbote“ erscheint mit der Schlagzeile: „Kein Abriss in der Auguststraße“. Schwerpunkte der Ausgaben sind der Mietkampf in der Auguststraße, Schwule und Lokomotive Emschertalbahn. Als Beilage liegt dem „Emscherboten“ die Nr. 1. Der „Postille. Postzeitung der Arbeitsgruppe ‚Menschlichere Stadt'“ bei.

Artikel der Ausgabe sind:
– „Stadt Gelsenkirchen, Amtsblatt“
– „Großer Wettbewerb des Emscherboten: Wer denkt sich die originellsten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen aus?“
– „Mieterinitiative Auguststraße“
– „Rentner Paul sein Sempf“
– „Ein Gefühl oder: Die Aggression eines emanzipierten Schwulen, als er die Füße auf Gelsenkirchener Boden setzte“
– „Kündigt den Nachrüstungsbeschluss“
– „Schmuse Geschichte“
– „Lokomotive Emschertalbahn“
– „Infos“
– „Strobo“
– „El Salvador Initiative in GE“
– „Aktionskreis Leben“
– Tipps für Verbraucher“
– „Jägermeister beißt den Kleister“
– „Kleinanzeigen“
– „Termine“
– „Film“.

Die „Mieterinitiative Auguststraße“ wendet sich weiter gegen die „Privatisierung“ ihrer „Arbeitersiedlung“ und gegen die Firma Bauer: „Ist die Modernisierung für ihn rentabel, verkauft er vorerst nicht. Ist die Modernisierung (z. B. nach Mieterwünschen) nicht profitträchtig, wird die Privatisierung erwogen.“ Zwischenzeitlich wurde gegen die Sprecherin der Initiative eine „Klage und einstweilige Verfügung“ eingereicht. Ihr zufolge darf sie nicht mehr behaupten, dass „der Antragsteller … in seiner Eigenschaf als Ratsmitglied zu seiner persönlichen Bereicherung Weihnachtspräsente … in Empfang genommen und für sich verwendet habe“. Ein erster Prozesstermin soll am 6.3.1981 stattfinden.

Von der Redaktion des „Emscherboten“ wird die „Lokomotive Emschertalbahn“ interviewt. In dem Artikel über Schwule geht es ein Outing und um „Schluss mit dem Versteckspiel“. Der „Arbeitskreis der BI-Zoo-Siedlung“ unterstützt in einer „Presseerklärung“ vom 29.1.1981 die Mieter in der Auguststraße. Die „Anti-AKW-Bürgerinitiative“ ruft zu einer „qualitativ anderen Öffentlichkeitsarbeit“ auf, „als wir sie über Informations- und Verkaufsstände, Flugblätter etc. erreichen können“. Eine Strobo-Veranstaltung soll am 19.2.1981 stattfinden.

Die „El-Salvador-Initiative“ in Gelsenkirchen gibt bekannt, dass sie bereits seit November 1980 existiert. Am 30.1. fand eine Veranstaltung mit ca. 220 Besuchern statt. Ziele der Gruppe sind:
„1. Die Unterstützung der FDR/FMLN, in der sich das Volk El Salvadors zusammengeschlossen hat
2. Die Unterstützung von Medico International
3. Die Unterstützung eines Flüchtlingsprojektes der Evangelischen Studentengemeinde
4. Die finanzielle Unterstützung der katholischen Kirche in El Salvador …
5. Die Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland über die Zustände in El Salvador zu informieren.“

Der „Aktionskreis Leben“ lädt für den 12.3.1981 zu ihrer nächsten Sitzung ein. Am 7.3. soll zum „Internationalen Frauentag“ in der Pappschachtel eine Veranstaltung stattfinden.“

Reklame wird gemacht für den „Rotbuch-Verlag“ und den Buchladen „Trotz alledem“. Verantwortlich für diese Ausgabe ist Thomas Grewe.

Als Anhang oder Beilage des EB erscheint die vierseitige Nr. 1 der „Postille – Postzeitung der Arbeitsgruppe ‚Menschlichere Stadt'“. Die Gruppe hat sich, nach eigenen Angaben, Anfang September 1980 mit dem Ziel, „etwas gegen unmenschliche und undemokratische Auswüchse der Stadtplanung zu unternehmen“, konstituiert. Mit der „Postille“ wendet sie sich gegen „Stadtsanierung“ und „Zerstörung“, „die alte Post muss stehenbleiben“. Die Gruppe ruft zu einer ersten Bürgerversammlung am 18.3. auf. Themen sollen sein: „Nutzungskonzepte für die alte Post“, „Alternativvorschlag zur Bebauung des Bahnhofvorplatzes“.
Q: Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 5, Gelsenkirchen, März 1981.{jcomments on}

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Von Dietmar Kesten

Mitbetreiber der Datenbank über politische Protestereignisse "Materialien zur Analyse von Opposition (MAO)" mit über 16 000 monatlichen Zugriffen Diese enthält vor allem Texte so genannter maoistischer Gruppen sowie anderer radikaler linker Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin wie auch Informationen über diese. Die in den Beiträgen geschilderten Ereignisse werden also in der Regel aus der Sicht dieser Gruppen wiedergegeben. Der zeitliche Schwerpunkt ergibt sich aus der Hochkonjunktur der „maoistischen” oder „marxistisch-leninistischen Bewegung”: Anfang bis Mitte der 70er Jahre. Recherchen zu hier noch nicht behandelten Themen können über die Autoren angefordert werden.

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