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Heute mit: Kohle, Kuckuck, Kiebitz und einem hoheitlichen Rädelsführer

Wer reibt sich im Moment die Hände, bis sie glühen? Natürlich unsere Bundestagsabgeordneten, unsere Elite-Klasse, unsere Vertreter, die bekanntlich einen Klasse-Job machen, denn auch die Bezahlung ist klasse – und wird auch ohne lange Debatten automatisch angepasst, an die durchschnittliche Lohnerhöhung der Arbeitenden. Das hat mindesten zwei gute Effekte: Irgendwie klingt es so, als würden die Abgeordneten arbeiten oder hätten es mal getan, weil man sich dieser Gruppe der tariflich Beschäftigten ja „anpasst“. Zweitens spart man Mitgliedsbeiträge für eine Gewerkschaft, profitiert aber trotzdem von den Lohnabschlüssen, die die Gewerkschaften, egal ob mit oder ohne Streikunterstützung, „herausholen“.  Und aktuell zum Freuen ist ja die Einigung im NRW-Einzelhandel: 12 %. Das ist schon mal eine Ansage und drückt die zu erwartende Durchschnittstariferhöhung für dieses Jahr bestimmt nicht in den Keller! Frohe Aussichten also für viele, die im Bundestag sitzen, aber noch keine Stunde Erwerbsarbeit geleistet, das Studium abgebrochen oder sich bisher nur im Politbetrieb oder bei NGOs herumgetrieben haben!

Wer jetzt aber meint, es sei alles eitel Sonnenschein, der irrt sich gewaltig! In großen Lettern wird heute gemeldet, dass Kuckuck und Kiebitz in Gefahr sind. Und auch die Gelbbauchunke (nein, in echt die Unke, nicht die FDP) hat es nicht leicht, denn sie ist unter Druck. Nicht allerdings, weil Putin jetzt auch noch Nester ausplündert oder der Chinese alles verwanzt hat oder iranische Helikopterteile vom Himmel auf Unken gefallen sind oder Nester zerstört haben! Nein, Nester zerstört haben diese Tunichtgute oder Rotorblätter nicht, sondern weil der MENSCH, diese eigentümliche Spezies, die Lebensräume vieler Arten immer weiter ausdünnt. Durch Windräder! Was? Jaaaah! Rund 4000 Quadratmeter braucht so eine Spargelstange an Fläche, wobei die Fundamentfläche zwischen 300 und 500 Quadratmetern benötigt – je nach Leistungsklasse der Windräder. Da muss man schon mal roden und dem Piepmatz und der Unke und anderem Getier ein wenig Fläche wegnehmen und an diesen Stellen Schotter und Beton platzieren.

Deshalb kommen dem NRW-Umweltminister Krischer (Grüne) doch glatt die Krokodilstränen, wenn er den Verlust der Artenvielfalt beklagt. Mittlerweile wird bekanntlich auch im windärmeren Süden der Republik das eine oder andere Wäldchen abgeholzt, der eine oder andere Höhenkamm aufbereitet, die eine oder andere Auenlandschaft zur Verspargelung freigegeben, dass es die Hobbits im Auenland aus Protest auf die Palmen triebe, wenn die nicht schon längst gefällt worden wären und es die Hobbits (noch) gäbe! Aus mancher schönen Auenlandschaft ist längst ein Mordor geworden! Und Sauron verbirgt sich gerne hinter der Maske eines grünen Umweltministers, der kein Bilbo Beutlin, aber ein arger Windbeutel ist.

Viel Wind um nichts? Jetzt steht (oder sitzt) er also auf der Anklagebank in Frankfurt, der Terrorfürst. Mit Kampfgefährten. Zwei weitere Gruppen (Gesamtstärke: 18 Personen) werden in München und Stuttgart prozessual behandelt. 617 Seiten umfasst die Anklageschrift: da muss ja was dran sein, wenn die Staatsanwaltschaft so viel aufgeschrieben hat. Das Gericht: eine Festung! Dann muss es geplanter Terror gewesen sei! Wie gesagt: bestenfalls -oh, nein, schlimmstenfalls geplant? Vielleicht? Vielleicht! Die einen sagen so, die anderen sagen sososo!  Jedenfalls nicht in Angriff genommen. Eine Tat ausgeführt hat die Gruppe, im Gegensatz zur RAF, nicht. Doch: mehrfach den Bundestag aufgesucht und Listen mit Prominenten geführt, das hat die Gruppe! Und natürlich besonders verabscheuungswürdig: der ständige Verstoß gegen den guten Bekleidungsgeschmack durch den Rädelsführer – Heinrich XIII. Prinz Reuß. Schon die XIII (=13) allein ist ein Zeichen des Bösen. Man denke nur an die „Wilde 13“ oder „Freitag den Dreizehnten“. Und 13 ist die Zahl des Teufels, der angeblich PRADA trägt, in Wahrheit aber eine Cordhose samt schrecklichem Sakko!

Der Stellvertreter Satans auf Erden! Endlich beginnt der Prozess gegen ihn! Tragt Holz zusammen und bereitet schon mal den Scheiterhaufen vor! Unsere Losung muss lauten:

BÖRNBEHBIBÖRN!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Pet.Teut.

* Anmerkung: Die Tarif-Erhöhung im NRW-Einzelhandel gilt „schrittweise verteilt“ vom 1.10.23 bis zum 1.5.25. So einen Modus darf man unseren bienenfleissigen Abgeordneten natürlich nicht zumuten. Wenn nun die durchschnittliche Lohnerhöhung der „Beschäftigten“ maßgeblich sei… wird damit nicht die Allgemeinverbindlichkeit der tariflichen Anpassungen anerkannt ???

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Sim.one.

Ein großartig geschriebener Artikel, der einmal mehr zeigt, wie unsere politischen Vertreter uns zum Narren halten. Die Ironie mit der Lohnergänzung der Abgeordneten ist besonders treffend. Auch der Vergleich der Windräder mit Mordor bringt mich zum Schmunzeln, aber regt gleichzeitig zum Nachdenken an über den wahren Preis der „grünen“ Energie. Und ja, Heinrich XIII. und seine Cordhose – man könnte fast meinen, die Mode sei der wahre Skandal! Weiter so, Herr Matzkowski, Ihre Texte sind eine erfrischende Mischung aus Witz und Wahrheit!

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Ro.Bien.

Anmerkung Erhöhung der Rente anhand der Lohnsteigerungen: 4,75 % – Diätenerhöhung: 6%. Wie geht das?

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Ro.Bien.

Mir auch nicht.
Hatte ich schon erwähnt, dass die 3000 Euro Energiepauschale in meinem 30 Jahre-alten Gasthermen-Haushalt noch nicht angekommen ist? – Und ich mich in meiner unterkühlten Altbaubude bald auf neue Fernwärme freuen darf, weil Dämmen zu teuer – dafür dann aber monopolisiert und ausschließlich geliefert über Preise diktierende kommunale Stadtwerke – und kein Wort von unseren nachhaltigen Politikern dazu – Medien übrigens auch nicht?

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Pet.Teut.

Viele wichtige Entscheidungen werden halt diktiert und kommen nicht aus dem demokratischen Prozess…

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Ro.Bien.

Diktiert??? Von wem?

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Pet.Teut.

  Na-ja, die staatliche Autorität setzt Weichenstellungen (Euro-Einführung, Corona-Massnahmen, „Zeitenwende“ und vieles mehr) durch, ohne, im demokratischen Sinne, sich auch nur im Mindesten um die Mehrheitsmeinung zu scheren..

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