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Heute mit: einem Hit von Nena, Menschen, die nicht mehr in den Knast wollen, vielen Statistiken und dem Hinweis auf eine Büttenrede

Neunundneunzig Luftballons
Auf ihrem Weg zum Horizont
Hielt man für Ufos aus dem All
Darum schickte ein General
′Ne Fliegerstaffel hinterher
Alarm zu geben, wenn’s so wär′
Dabei war’n dort am Horizont
Nur neunundneunzig Luftballons

Nenas Song „99 Luftballons“ aus dem Jahr 1983 war und ist ihr größter Hit – nicht nur in Deutschland. Die englischsprachige Version erreichte in den USA Platz 1 der Charts der Musikzeitschrift „Cash-Box“ und Platz 2 der Billboard-Charts, in denen Nenas Lied 23 Wochen platziert war. Man kann also davon ausgehen, dass auch Joe Biden das kleine „Friedenslied“ aus Deutschland kannte, als er den Befehl zum Abschuss gab, obwohl es nur ein Ballon war (und nicht 99), der über den USA seine Bahn zog (ein zweiter soll übrigens laut kolumbianischer Regierung über dem südamerikanischen Land gesichtet worden sein). Joe Biden hat aber den Abschussbefehl nicht gegeben, weil er den Ballon für ein Ufo gehalten hat, sondern vielmehr für einen chinesischen Spionageballon. Die Chinesen wiederum behaupten ihrerseits, es handele sich um einen Ballon zur Sammlung meteorologischer Daten, der wegen „höherer Gewalt“ vom Kurs abgekommen sei. Höhere Gewalt? Dann schieben die Chinesen das Abkommen vom Kurs also auf Gott, denn wer sollte sonst die „höhere Gewalt“ sein? Und ich hatte immer gedacht, Xi Jinping (Bezeichnung „Überragender Führer“) anerkenne keine Macht, die über ihm steht, und ich habe schon vermutet, er habe den Luftballon zur Wettermessung mit seinem „göttlichen Atem“ selbst aufgeblasen. So kann sich auch ein XI Jinping täuschen und sich selbst mit Gott verwechseln wie jener General in Nenas Geträller 99 Luftballons und Ufos verwechselte. Oder war das mit dem Ballon und seinem Abschuss nur ein Reklamegag? Von Nena erdacht, vierzig Jahre nach ihrem Hit?

Bisher dachten wir immer, nur Lehrer wollen nicht mehr an die Kinderfront und die Pflegekräfte haben es langsam satt, ständig überlastet zu sein, weswegen kaum noch jemand diese Berufe ausüben möchte. Doch nun meldet auch der „Bund der Strafvollzugsbediensteten“ Personalmangel und fehlende Nachwuchskräfte. Insgesamt sollen im unmittelbaren Strafvollzug („Vollzugsbedienstete“) mehr als 2000 Stellen nicht besetzt sein, bei Berücksichtigung aller Tätigkeiten im Strafvollzug, also auch Verwaltungskräfte u.a., sollen es sogar gegen 4000 unbesetzte Stellen sein. Ob das mangelnde Interesse an diesem Beruf an der Kundschaft, der Bezahlung, den Arbeitsplätzen oder dem Image des Strafvollzugs liegt, ist wohl noch nicht ganz geklärt. Und ob man hier, ähnlich wie bei Lehrern und in Pflegeberufen, zukünftig auf Kräfte aus dem Ausland (auch der „Initiativkreis Ruhr“ fordert aktuell mehr „Zuwanderung“) oder Quereinsteiger setzen will, ist ebenfalls noch nicht klar. Aber vielleicht könnte man bei den Quereinsteigern auf Menschen mit Praxiserfahrung setzen – also auf die Gruppe der 56 000 aktuell in Deutschland Inhaftierten. Die wissen jedenfalls aus eigener Praxis, was im Strafvollzug erwartet wird. Da muss also doch was machbar sein, oder?

Ständig prasseln die Ergebnisse neuer Untersuchungen auf uns ein, werden wir mit Statistiken konfrontiert und mit den Auswertungen  von Umfragen, so dass man ganz wuschig werden kann. Sieht der eine ÖR-Sender auf seinem Barometer mit der Sonntagsfrage in Berlin die CDU vorne, hat der andere Sender andere Leute befragt und sieht die SPD vorne (aber alles nur Umfragen, keine Prognosen).
Dann sagt uns eine Untersuchung, die Bundesbürger würden trotz Krise, Krieg und Inflation nicht auf ihren Urlaub verzichten wollen, sondern den Urlaub lieber etwas „abspecken“ und auf Souvenirs verzichten.
Die Jugendlichen, besonders die männlichen, sollen laut Umfragen wieder mehr rauchen.
Und der neuste Schul-Sozialindex weist für Gelsenkirchen im Jahr 2021 eine Abiturquote von 29,2% aus bei einem Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen von 39,5% (Ruhrgebiet: 28,2 %), was u.a. dadurch bedingt ist, dass in Gelsenkirchen, auch in den „besseren Stadtteilen“, die Übergangsquote von der Grundschule zum Gymnasium niedrig ist und zwischen lediglich 17 und in der Spitze bis 40% liegt. Im Ruhrgebiet rangiert nur Hamm bei einer Abiturquote von 27,4% noch hinter GE.
Ebenfalls ist noch zu melden, dass in diesem Jahr in Düsseldorf weniger „Kamelle“ geworfen werden, weil die Süßigkeiten zwischen 30% und 40% gegenüber 2020 (vor Corona) teurer geworden sind.
Und zuletzt sei darauf hingewiesen, dass für den Kiesabbau am Niederrhein im jetzt ausgelegten Regionalplan weniger Flächen vorgesehen sind. Ob da nun ein Zusammenhang mit dem geringeren Wurf von „Kamelle“ oder dem Sozialindex oder dem gestiegenen Konsum von Zigaretten besteht, konnten wir leider nicht klären.
Zwischen all diesen Zahlen, Statistiken, Berechnungen und Datensätzen kann das wirklich Wichtige auch schon einmal übersehen werden. Aber nicht im ELEVATOR! Denn wirklich wichtig ist, dass unsere Außenministerin in Aachen den „Orden wider den tierischen Ernst“ verliehen bekommt, was bedeutet, dass sie eine Büttenrede halten muss (heute ARD, 20.15 Uhr).
Das ist aber wiederum keine Herausforderung für sie – denn das macht sie ja ständig!
EbenD!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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