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Die Nationalmannschaft,- oh, pardon! –  „Die Mannschaft“ hat die Gruppenphase der WM 2018 nicht heil überstanden und ist aus dem Turnier geflogen. Und das völlig ZU RECHT! Zwei verdiente Niederlagen nach uninspirierten, schwerfälligen, einfallslosen, nahezu phlegmatischen Auftritten gegen Mexiko und Südkorea und ein schmeichelhaft-unverdienter Sieg gegen die Schweden, denen ein glasklarer Elfmeter nach Foul von Boateng verweigert wurde, sorgten für das frühe AUS.

Man kann Jogi Löw nicht für alles verantwortlich machen, aber er hat durch Entscheidungen vor dem Turnier und während der drei Begegnungen nicht unwesentlich zum Misserfolg beigetragen. Wie kann man den besten Scorer der zurückliegenden Bundesligasaison (M. Uth) noch nicht einmal zur Vorbereitung einladen? Warum hat er jungen, frischen Spielern nur Chancen eingeräumt, wenn  schon alles verloren war (Julian Brandt) oder sie im Spiel ausgewechselt  gegen glücklose, verbrauchte Alt-Weltmeister? (Goretzka gegen Müller im Spiel gegen Südkorea). Warum dieses Festhalten an Spielern, die kraftlos und ohne jegliche Dynamik am Spiel teilnehmen (Khedira)? Warum diese Vorliebe für glattgeschliffene Spieler gegenüber Typen mit Ecken und Kanten (Gomez statt Wagner)?

Vielleicht kommt man über eine Parallele weiter, wenn man die Fragen beantworten will. Löw gleicht hier Merkel – sie hält an Positionen fest, die längst überholt sind, so in der Frage von Asyl und Flüchtlingspolitik. Ihr Politikstil des Abwartens, der Einschläferung der Öffentlichkeit, des Verschließens der Augen vor der Wirklichkeit und den Problemen der Menschen ähnelt doch sehr der von Löw gepflegten „Strategie“. Auch Merkel hält an Personal fest, das im Grunde bereits gescheitert ist – prominentestes Beispiel ist U. von der Leyen, die über neue Farbanstriche und Wickelräume in den Kasernen nicht hinausgekommen ist, aber grundsätzliche Probleme (Einsatzfähigkeit, Ausstattung, technische Mängel) hat schleifen lassen.

Beide, Löw und Merkel, haben die Kultur der geschwurbelten Nicht-Aussage und des sich ins Allgemeine flüchten (für sich) perfektioniert, was die Ursache dafür ist, dass die sprachlichen Ausführungen beider Personen so prickelnd sind wie eingeschlafene Füße.

Es gibt jedoch auch Unterschiede. Die Jogi-Dämmerung ist bereits vollzogen, mit dem heutigen Tag hat Löw den Nimbus des Weltmeister-und Erfolgstrainers endgültig eingebüßt. Merkel aber steht diese Erfahrung noch bevor, selbst wenn sie sich, schon fast untergegangen, in den nächsten Tagen noch einmal ans Ufer retten kann.  Aber ihr Image als „mächtigste Frau der Welt“ ist längst nur noch ein Zerrbild aus besseren Tagen.

Aber einen Vorteil hat es auf jeden Fall – das frühe Ausscheiden der Nationalmannschaft: Uns bleiben dämliche Kabinenfotos erspart, auf denen eine angestrengt grinsende Kanzlerin zu sehen ist, die sich an halbnackte und verschwitze Nationalspieler ranschmeißt.

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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