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WARNHINWEIS! WARNHINWEIS!

Der folgende Beitrag enthält mehrfach schmutzige, verkommene, versaute und sexuell konnotierte Wörter, die irritieren oder sogar kränken und verletzten können. Die Verwendung dieser Wörter erfolgt ausschließlich im Sinne einer sachgerechten Darstellung der Thematik. Das Lesen des Textes liegt in der Verantwortung der Leserinnen, Leser und Lesenden! 

So eine Demo gegen die AfD ist schon ein großartiges Ereignis. Man kämpft gegen den „Faschismus“ und ist dabei nicht gefährdet, denn Faschisten laufen nicht auf der Straße herum, jedenfalls nicht an diesem Samstag in Rüttenscheid. Es ist also ein wohlfeiler Kampf gegen den Faschismus. Die WAZ, die Sankt-Pauli-Nachrichten des Ruhrgebiets, lässt Antifaschistinnen, die sie per Foto abbildet, zu Wort kommen, so u.a. Jana Rupprecht (27) und Esma Bulut (26), über die wir lesen können:

 „Wir kommen aus Freiburg, dort hat die AfD bei der Kommunalwahl zwei Plätze bekommen. Uns ist es wichtig, uns aus unserer Bubble herauszubewegen und den Kampf gegen Faschismus überall zu unterstützen.

Wie führen Jana und Esma ihren „Kampf gegen Faschismus“?

Jana und Esma tragen T-Shirts, auf denen zu lesen ist: FCK AfD und FCK NZS Gut! Das wissen wir noch aus der Weimarer Republik: Damals haben sich die Militanten des Rotfrontkämpferbundes (KPD) ordentlich ins Zeug gelegt und die faschistischen brauen Horden der SA (NSDAP) massenweise so richtig durchgefickt! Aber so ganz sicher sind sich Jana und Esma wohl doch nicht, was die Vorgehensweise angeht. Denn Jana trägt ein Schild, auf dem das genaue Gegenteil zum Text der T-Shirts zu lesen ist, nämlich Don´t FCK AFD und Kein Sex mit Nazis! Allerdings: teilweise in recht kleinen Buchstaben geschrieben!

   Vielleicht liegen die widersprüchlichen Aussagen und die etwas verschämten kleinen Buchstaben am Alter der beiden Frauen, denn die etwas ältere (und wohl auch im sexuellen Kampf gegen Faschisten erfahrenere) Rosa Maria Bianco (57), die als dritte Frau ebenfalls von der WAZ mit Text und Foto vorgestellt wird, ist sich ziemlich sicher, was diese Vorgehensweise angeht. Sie sagt: „Ich möchte ein Zeichen setzen gegen eine menschenverachtende Partei, die zwar demokratisch gewählt worden ist, sich aber nicht demokratisch verhält. Sie hetzt, spaltet und ist menschenverachtend.“ Und passend dazu trägt Rosa Maria Bianco eine große Fahne mit der Aufschrift FCK AFD und auch noch ein T-Shirt mit dem Slogan FCK AFD. Das ist nun eindeutig, glasklar, weswegen Rosa Maria auch gleich zweimal in zwei Sätzen darauf hinweist, dass die AfD „menschenverachtend“ ist, weswegen man (frau) die AfD-Nazis auch mal rannehmen und richtig durchrammeln muss! * Hier wird im Grunde eine alte Parole des Antifaschismus der Komintern (Kommunistische Internationale) neu interpretiert: Fickt die Nazis, wo ihr sie trefft! Nur ein durchgefickter Faschist ist ein guter Faschist!

Was mir etwas zu kurz kommt auf diesen T-Shirts und Fahnen, das sind die Praktiken der sexuellen Erregung, also die Vorliebe der (italienischen) Faschisten für die Befriedigung durch den Einsatz von Ruten. Wir wissen:

„Der Faschismus ist eine politische Bewegung, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Italien entstand. (…) Die Faschisten hatten als Zeichen auf ihren Fahnen und als Parteiabzeichen das altrömische Rutenbündel. Der lateinische Begriff dafür lautet “fasces”. Davon leitet sich der Begriff “Faschismus” ab.“ *** Folglich: So ganz ohne Fasces geht die Chose nicht!

Also, ihr Janas und Esmas und Rosas: Wenn schon Faschisten ficken, dann bitte auch Rutenbündel einsetzen, bis die Haut aufplatzt! Oder seid ihr etwa verklemmt?

Quelle: https://www.waz.de/lokales/essen/article406681060/afd-parteitag-in-essen.html

*Zum Thema „Menschenverachtung“ bei den Demonstranten diese Meldung der Essener Polizei:  „ Bisher unbekannte Täter hätten zwei Polizeibeamten der Bereitschaftspolizei gegen den Kopf getreten, auch als sie am Boden lagen. Die Polizisten wurden schwer verletzt und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. (…) Die Gewalttäter konnten in der Menschenmenge unerkannt untertauchen und flüchten.“ (Quelle: siehe oben)

***https://www.hanisauland.de/wissen/lexikon/grosses-lexikon/f/faschismus.html

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Ali-Emilia Podstawa

Fehlende Selbstachtung ist auch eine Form der Menschenverachtung.

Gestern vor der Gruga.

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GRPNja4XAAAsIjs
Heinz Niski

Was ich wirklich noch nie verstanden habe, man kehrt eine der schönsten zwischenmenschlichen Begegnungsmöglichkeiten in das Gegenteil um und betont die Gewalt- und Machtkomponente als Alleinstellungsmerkmal von Sex, Geschlechtsverkehr, Liebe.
“Fuck Nazis” heißt übersetzt, dass Menschen, die mit solchen Losungen Faschisten zu bekämpfen meinen, eine Affinität zu Gewalt und Macht, zu Unterwerfung und Bestrafung haben. Es hat wohl Gründe, warum in der Sado-Maso Szene Uniformen beliebt sind, die an die SS erinnern. Es hat Gründe, warum in der Popkultur immer wieder Bezüge zum Dresscode des Hitlerfaschismus hergestellt werden.
“Fuck Nazis” scheint mir mehr der Wunsch nach erotischem Austausch mit dem Bösen zu sein, als eine reflektierte, ironisch gemeinte Sponti-Parole.

Beim Schreiben fällt mir Pasolonis “Die 120 Tage von Sodom” ein, ja, ich glaube, dass die “Fuck dies, Fuck das” Menschen ein Problem mit ihrer Sexualität, mit Gewalt haben, das kaschieren, verstecken hinter scheinbaren Emanzipations- Fortschritts- Freiheits- und Humanismusparolen.

„Pier Paolo Pasolini [hat] in seinem Film Salò, oder die 120 Tage von Sodom eine Linie der lachenden Folterer gezogen vom alttestamentlichen Sodom über Dantes ‚Höllenkreise‘ bis zum Feudaladel, dem Klerus und der Justiz des Ancien Régime wie der Marquis de Sade sie beschreibt in seinem 120 Tage von Sodom-Roman. Eine Linie, die weiter reicht über die europäischen Kolonialismen des 19. Jahrhunderts zu Mussolini in Salò und bis zu den deutschen KZs; darüber hinaus zu den Kolonialpraktiken moderner neokapitalistischer Demokratien. Der Universalismus dieses Tötungsvergnügens besteht darin, eine der unaufhörlichen Selbstdarstellungsformen orientalisch-okzidentaler staatlicher oder auch ‚frei flottierender‘ Mann/Machtgebilde zu sein. Diese haben es geschafft, einen Menschentyp, vorwiegend Männertyp, zu erzeugen […], dem es nicht gelingt, seine körperlichen Lustvorgänge von zerstörerischer Gewaltausübung zu trennen. Seine Lüste bestehen in einer Verkehrung sexueller Genüsse in Gewaltvorgänge; in der Unmöglichkeit, Sexualität anders zu erleben denn als Gewalt, und dies bevorzugt in den Formen inszenierten ritualisierten Tötens.“

Klaus Theweleit[13]

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Ro.Bien.

Irritiert nehme ich zur Kenntnis: Schon klar, dass sexuelle Gewalt in Form von Vergewaltigungen schon immer Kriegsmittel sind?

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