Categories: Gemischte Früchte

Gemischte Früchte 3 (mit und ohne Sahne, fortlaufend)

Heute mit:  blanken Nerven, Trunkenbolden, Politker(innen), die sich an ihr Amt klammern, und sonstigen Absonderlichkeiten.

Mitternacht ist längst erreicht, an das Nachtsitzungsverbot denkt niemand mehr. Lindner und die Grünen haben sich verkeilt. Beide Seiten argumentieren sehr emotional. Alkohol ist auch im Spiel, er macht die Stimmung noch gereizter.“

 Soweit WELT-Vize Robin Alexander in seinem am Dienstag erschienenen Buch „Letzte Chance – Der neue Kanzler und der Kampf um die Demokratie“ über die letzten Tage der „AMPEL“. Robin Alexander schreibt für Springers „Global Reporters Network“ und damit für die WELT, die BILD, POLITICO und BUSINESS INSIDER. Zudem ist er ein gern gesehener Gast in Talk-Shows. In seinem neuen Buch beschreibt R. Alexander u.a. diese Anekdote aus dem März 2022, bei der ein dem Alkohol zusprechender Ex-Minister Lindner im Mittelpunkt steht. Der soll, so ein beteiligter Zeuge, schließlich nicht mehr „voll verhandlungsfähig“ gewesen sein, was auf heftigen Widerspruch des Ministers getroffen ist.

Da wir bei dieser Sitzung nicht anwesend gewesen sind, zitieren wir die Passage aus Robin Alexanders Buch hier nur mit größter Zurückhaltung. Uns interessiert auch nicht, ob Minister Lindner betrunken (oder angeheitert) war, sondern ein hinter dem Vorgang liegendes Muster: Die Gereiztheit unseres politischen Personals, das schnell beleidigt ist, gerne Vorwürfe zurückweist, alle Anschuldigungen als gegenstandslos bezeichnet und wesentlich damit beschäftigt ist, keine Flecken auf der (vermeintlich weißen) Weste zu bekommen.

Zwei Beispiele dafür:

Die NRW-Ministerin PAUL (GRÜNE), zuständig für Flüchtlingsangelegenheiten,  wehrt sich mit fadenscheinigen Gründen gegen eine (Mit-) Verantwortung in der Sache des syrischen Solingen-Attentäters und mutmaßlichen Terroristen Issa al H. Auf den hatte aber bereits keine 24 Stunden nach dem Attentat ein stellvertretender Abteilungsleiter in einer Mail, die auch an Josefine Pauls persönlichen Referenten gegangen ist, hingewiesen. Der vermutliche Terrorist hätte zum Zeitpunkt des Attentats längst nach Bulgarin zurückgeführt werden müssen, was aber – die Maschine hatte vergeblich auf dem Flugplatz gestanden – nicht erfolgen konnte, weil er in der Paderborner Landesunterkunft für Flüchtlinge nicht anwesend war, als er abgeschoben werden sollte. Da tauchte er erst einige Zeit später wieder auf. Die politische Verantwortung liegt und lag bei Frau Josefine Paul, die sich seit dem Attentat von Solingen versucht, aus der politischen Verantwortung zu winden und eisern an ihrem Posten festhält.

Zweites Beispiel: Benjamin Limbach, Minister für Justiz und ebenfalls Mitglied der GRÜNEN. Er hat seit geraumer Zeit den Vorwurf an den Hacken, im Zuge der Besetzung der Chef-Position des Oberverwaltungsgerichts in Münster nicht nur eine Bekannte bevorzugt zu haben, sondern auf die höher qualifizierten Kandidaten eingewirkt zu haben, ihre Kandidatur doch bitte zurückzuziehen. Zu diesem Zwecke soll er das Kriterium der „Bestenauslese“ im Interesse seiner Duz-Bekannten umgangen haben, was die Opposition im Landtag zu den Vorwürfen der „Vetternwirtschaft“ und des „Näheverhältnisses“ zu der Kandidatin veranlasst hat. Auch Limbach klebt bis heute an seinem Sessel!

Und unser „Landesvater“, der schicke Hendrik Wüst? Der zieht sich einen frischen Anzug an, wechselt Hemd, Krawatte und Schuhe, macht sich die Haare schön und denkt sich: „Der Rest ist Schweigen!

Wir kommen noch einmal kurz auf Herrn Lindner zurück. Der hatte anlässlich seiner Hochzeit bekanntlich nach Sylt eingeladen, um mit den Reichen, Schönen und politisch Wichtigen dort die Hochzeitstorte anzuschneiden. Angeblich ist Sylt die Insel derjenigen, die es sich leisten können, dorthin zu fahren, um Urlaub zu machen. Oder ein Haus zu haben! Aber ganz ehrlich: Wirklich reich sind die Eingeladenen (wahrscheinlich) alle nicht, selbst wenn der Bundes-Fritze standesgemäß mit dem eigenen Flugzeug dort gelandet ist. Aber was ist schon Sylt gegen Venedig?

Dort lässt der wirklich Reiche, also Herr Bezos, seine Gäste in den allerfeinsten Unterkünften einquartieren, um seine Hochzeit zu feiern. Und seine Gäste fallen über die Lagunenstadt her wie eine Horde ungehobelter Eroberer, die zumindest für die Tage der Hochzeitsfeier glauben, ihnen gehöre die Stadt. Das ist aber nicht der Fall. Wenn die Party vorbei ist, müssen alle wieder zurück in ihre bescheidenen Villen mit ihren viel zu kleinen Gärten!

Und sie haben noch nicht einmal eine eigene Lagune!

Schade aber auch!

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