Seit gefühlten 23 Wochen ist Fritze Merz jetzt Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und ungefähr 2,84 Meter groß, womit er die meisten Regenten dieser Welt deutlich überragt. Das erweckt häufig den Eindruck, seine körperliche Größe solle verdeutlichen, dass er sich anderen Politikerinnen und Politikern überlegen fühlt, weil sie ständig zu ihm aufschauen müssen – jedenfalls im Stehen.
Frankreich und Polen hat er schon besucht. Gestern, der Mond war schon aufgegangen und Deutschland lag gegen die Ronaldos bereits 4:1 zurück, ist er in die USA aufgebrochen, um dem Herrscher des Landes seine Aufwartung zu machen. Als Zeichen seiner Herkunft hat Fritze dem amerikanischen Oberhaupt Spezialitäten seiner Heimat mitgenommen. Und seine Heimat ist bekanntlich das Sauerland, weswegen der Fritze Potthucke mit Knochenwurst, Blindhuhn, Zwiebelmettbrötchen, Knockepott, Printen und Stromberger Pflaumen im Gepäck mit sich führt, was deutlich machen soll, dass das Sauerland ein Land großartiger kulinarischer Spezialitäten ist.
Dem Fritze wird, wie die hiesige Presse überschwänglich gemeldet hat, das dem „Weißen Haus“ gegenüber liegende „feinste Bett Amerikas“ als Unterkunft dienen, wo schon Queen Elisabeth 2. und andere Hitparaden-Königinnen und Politgrößen untergebracht worden sind. Unsere Presseleute, die natürlich alle meinen, diese Unterbringung sei ein Privileg der ganz Großen dieser Welt, sind in ihrer Gutgläubigkeit auf die US-Presse hereingefallen und haben nur deren Schlagzeilen nachgeplappert, wie sie es seit der Wiederwahl Trumps ständig tun: Die Unterbringung in diesem Haus ist kein Privileg, sondern eine Falle! Trump kann von seinem Amtssitz aus das Bett mit der Standardgröße von 1,95 Metern Länge bis auf ein Maß von 1,30 Metern elektrisch verkürzen. Was Merz von Trump bekommt, ist kein Privileg, sondern eine Schlafstätte, die für die sieben Fruchtzwerge samt Aschenputtel reichen würde. Wenn Merz aufsteht und nach seiner Gebissprothese tastet, wird er, noch vor dem Putzen der dritten Zähne feststellen, dass auch seine Zahnpasta sowie die Waschutensilien verschwunden sind – wahrscheinlich in einem geheimen Reich, das direkt unter dem Weißen Haus angelegt ist.
Wenn Merz später in gekrümmter Haltung – eine Folge des Nächtigens in einem viel zu kleinen Bett – einem diabolisch feixenden Donald T. gegenübersteht, wird dieser ihn mit der Frage begrüßen: „Waren Sie gestern nicht noch deutlich größer, Mr. March?“
Und unser Fritze aus dem Sauerland wird kleinlaut antworten:
„Nicht größer, mein Präsident. Nur länger, nur länger!“