Heute mit: Problemen in Gelsenkirchener KITAS
Gemessen an den sonstigen Beliebigkeiten ist der heutige Aufmacher der lokalen WAZ ´mal wieder ein richtiger Knaller, ein politischer Brüller oder auch eine Knack-Wurst, an der die lokalen Würdenträger (und – innen auch) richtig ´was zu knacken haben. Man kann die Problematik, nämlich das abweichende Verhalten von KITA-Kindern, kaum weg reden oder unter den Tisch fallen lassen, denn es geht um unsere Zukunft, also die Ressource, die wir noch haben: UNSERE KINDER! Wahlweise auch die Rotzigen, die Blagen, die Pfeifen, die Zappelphilippe!
Von denen gab es früher, also ganz früher, als ich selbst noch ein Kind war, eher seltene Exemplare. Das waren dann Sonderlinge, Eigenbrötler, seltsame Wesen aus einer anderen Galaxie – auch wenn sie einigermaßen so ähnlich aussahen wie wir Nicht-Begabte! Wir hatten noch relativ überschaubare Regeln, etwa die Regel meiner Mutter: Wenn die Laternen angehen, kommst du nach oben! Weil die Mütter rechts und links von meiner Mutter alle so ähnlich gepolt waren, leerte sich der Hinterhof für alle Nachbarskinder in etwa zur gleichen Zeit. Man konnte sich nicht rausreden oder den Mann vom E-Werk bestechen! Mutter und Laterne waren eben gnadenlos!
Heute ist das anders, wie eine Studie (die erste in Deutschland!) zu den Verhaltensauffälligkeiten von KITA-Kindern ergeben hat: Ein Team der UNI Essen hat Umfragen in allen städtischen KITAS in GE gemacht – mit einer Rücksendefrequenz von 100%! Die Ergebnisse sind eindeutig und erschreckend!
6,6 Prozent der KITA-Kinder gelten als verhaltensauffällig, von den 6713 Rotzigen, die im Kindergartenjahr 2023/24 eine KITA besucht haben, waren das immerhin 441 Kinder (macht diese 6,6 % aus). Betrüblich daran ist, dass ausgerechnet die Jungen und Mädchen mit Verhaltensauffälligkeiten auch diejenigen sind, um die sich kaum jemand professionell kümmert. Sie sind sich mehr oder weniger mit ihren Problemen selbst überlassen!
Was die Sprache angeht: 32 Prozent waren nicht deutschsprachig, bei 44% der Kinder wurde zuhause nicht deutsch gesprochen. Häufige psychische Störungen sind Verhaltensauffälligkeiten – und davon wiederum mehr als die Hälfte mit diagnostizierter ASS.
Besonders groß ist die psychische Belastung der Erzieherinnen und Erzieher in den KITAS: große Gruppen, kleine Räume, Schreien der Kinder, Übergriffe von Kindern auf andere Kinder sowie die Zerstörung von Einrichtungsgegenständen wie Waschbecken, Urinale, Schränke und Material wie Spielzeug.
Der tatsächliche Betreuungsaufwand für auffällige Kinder soll nun in einem nächsten Schritt erfasst werden, um daraus Konsequenzen für die weitere Arbeit abzuleiten.
Irgendwie kommt die Vorstellung des Untersuchungsberichts zur richtigen Zeit, wo wir doch auf die Feierlichkeiten zur Gründung der Stadt Gelsenkirchen vor 150 Jahren zusteuern. Da kann man das handelsübliche Trallafitti durch Einblicke in die Notlage der Stadt wissenschaftlich unterlegt darstellen!
Quelle: waz, Lokalteil GE von heute
Zurzeit in einem spanischen Hotel: mehrere Gruppen von je rund 30 Schülern im Alter zwischen 6 bis 9 Jahren werden durchs Hotel geführt.
Keine Randale, keine Bambule, kein aggressiver Lärm, keine Vermüllung, Zerstörung, dafür fröhlich winkende Kinder, die sich freuen, Touristen ein Hola! Zuzurufen.
Der Hotelmanager winkt sie am Pool zu sich, legt den Finger auf den Mund und nach dem „pssst“ schart sich die Gruppe gebannt um ihn und lauscht seinen Erklärungen. 5 Meter weiter Poolgäste auf Liegen und im Wasser.
Entspannte Ruhe.
Geht auch.
Ohne Zwang.
Ohne Gewalt.
Später im Ort begegnen die Gruppen mir wieder, fröhlich winkend, erfreut über die Reaktion der Aliens aus Germania.
Kein Treten in die Hacken des Vordermannes, kein irres Gekreische, alles soooo fremd.
Ich vermisse die herum vagabundierenden Supermarkt-Einkaufswagen, die wandernden Müllhalden, die freundlichen Ellenbogen Fremder.