Jeff Rich & Marta Havryshko über ukrainischen Nationalismus, Rechtsextremismus

Immer wieder wundere ich mich über die Bereitschaft der Menschen, sich auf eindimensionale Erzählungen über den russisch-ukrainischen Krieg einzulassen, die Abwägung der Folgen einer Eskalation als Putin Propaganda abzutun und naiv an der Aufteilung der Welt in Gute (wir) und Böse (die Russen) zu glauben.

Schaut man sich die Kommentare unter dem folgenden Video an, ist auch dort dieses Muster zu erkennen. Dass in deutschen Medien, Talkshows das Personaltableau immer so besetzt ist, dass Bedenkenträger als Agenten Putins gelten, geschenkt. Dass die sogenannte Linke, die Antifa, die Demokraten, die hier tapfer gegen die AfD auf die Straßen gehen, beharrlich den in der Ukraine tief verwurzelten Ultranationalismus ausblendet, die Bandera Verehrung als lässliche Verirrung einer gepeinigten Nation sieht, irritiert. Schmerzt.

Im Zweifel lügt man sich die Filme, Fotos von Bandera Statuen, Straßen, Gedenkfeiern, die mit Hitler, Bandera, SS Zeichen und Hakenkreuzen tätowierten Körper der ukrainischen Soldaten als KI generierte Fälschung schön.

Besser noch, man erzählt sich, dass es überall auf der Welt solche Nazis gäbe und dass man deshalb in der Ukraine nicht so genau hinsehen dürfe.

Der Teufel heißt Putin. Die Engel sind alle anderen.

 

Die ukrainische Historikerin Marta Havryshko erzählt ihre Geschichte als Kriegsflüchtling und wie ihre Forschung den rechtsextremen Ethnonationalismus in der Ukraine aufdeckt.

 

Marta Havryshko (auch Marta Havryshko oder Marta Gawryszko geschrieben) ist eine ukrainische Historikerin und Genderforscherin, die sich insbesondere mit sexualisierter Gewalt in Kriegszeiten, Geschlechtergeschichte und feministischer Forschung beschäftigt.

Forschungsschwerpunkte:

Sexualisierte Gewalt im Zweiten Weltkrieg (besonders unter deutscher Besatzung in der Ukraine)

Geschlechterverhältnisse und Gewalt im aktuellen russisch-ukrainischen Krieg

Männlichkeitskonstruktionen und Kriegsverbrechen

Erinnerungskultur und Opfernarrative

Akademischer Hintergrund:

Assoziierte Forscherin am Institut für Ukrainische Geschichte der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (Kyiw)

Teil von internationalen Forschungsprojekten, z. B. zur Gewaltgeschichte in Ostmitteleuropa

Veröffentlicht in ukrainischen und internationalen Fachzeitschriften

Aktuelle Arbeiten zum russisch-ukrainischen Krieg:

Untersucht systematische sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe der russischen Armee

Engagiert sich in der Dokumentation von Kriegsverbrechen (z. B. für Menschenrechtsorganisationen oder den Internationalen Strafgerichtshof, ICC)

Arbeitet mit NGOs wie TCRS (Transitional Justice Center) zusammen

Publikationen (Auswahl):

Studien zu Vergewaltigungen unter deutscher Besatzung in der Ukraine (1941–1944)

Artikel zu Geschlecht und Gewalt in aktuellen Konflikten

Beiträge in Sammelbänden zur Erinnerungspolitik in Osteuropa

Politische und gesellschaftliche Bedeutung:

Havryshkos Forschung ist nicht nur akademisch relevant, sondern hat auch juristische und politische Konsequenzen, da sie Beweise für Kriegsverbrechen sammelt. Ihre Arbeit hilft, sexualisierte Gewalt in Konflikten sichtbarer zu machen und Täter zur Verantwortung zu ziehen.

 

 

 

 

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1 comment

Heinz NiskiHeinz Niski says:

Aufschrei der Demokraten und Antifaschisten?
Ich höre nichts.
Früher nannte man das „Nebenwiderspruch“ und war somit in jeder Hinsicht von einer Verantwortung befreit.
Heute beschäftigt man sich lieber mit Mohren-Apotheken und Deadnaming.
Oder liegt es daran, dass die junge BRD Bandera beschützte und die Tradition ehrte?

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/ukraine-zwischen-ss-mythos-und-gedenkkultur-wie-der-westen-zur-nazi-apologie-schweigt-li.2316944

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