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Wussten Sie, dass sich Städte wie Dortmund und Gelsenkirchen mittlerweile einen knallharten Kampf um die Spitze der Hitparade für Kriminalität aller Art liefern? Nein? Ist aber so! Zunächst einmal erkämpfte sich Dortmund den Platz 1 der Hitparade krimineller Aktivitäten. In der berühmt-berüchtigten Dortmunder „Nordstadt“ stürmte ein kleines Kind zwischen parkenden Fahrzeugen auf die Fahrbahn, wo der Vierjährige von einem Fahrzeug angefahren und leicht (!!!) verletzt wurde.

Man könnte fast meinen, nun hätte ein US-amerikanischer Drehbuchschreiber das Szenario übernommen, denn rasch bildete sich eine Menschenmenge, die auf 100 Personen anwuchs und in einen Schrei-und Aggro-Wettbewerb ausbrach: Niemand kümmerte sich um das Kind, rief die Polizei oder Sanitäter herbei. Stattdessen randalierte der aufgebrachte Mob, ohne die genauen Umstände zu kennen, trat gegen das Fahrzeug, riss die Beifahrertür auf und bedrohte eine mitfahrende Person. Erst durch das Eingreifen mehrerer Einsatzkräfte konnte die Menge beruhigt werden. Die Polizeibeamten riefen auch einen Krankenwagen für das Kind herbei und fertigten Anzeigen gegen die Randalierer wegen Sachbeschädigung (am Fahrzeug)  und vorsätzlicher Körperverletzung (gegen die Personen im Fahrzeug). Erst einmal also Eins zu Null für Dortmund!

ABER: Gelsenkirchen vermochte die Dortmunder Randale noch toppen! Nein, ich meine jetzt nicht, dass vor dem Essener Landgericht ein Prozess begonnen hat, der die sexuelle Belästigung eines Messdieners aus Rotthausen durch einen katholischen Priester aus GE verhandelt, sondern den Verkauf von Taylor-Swift- Artikeln, die aus Swift-Artikeln hergestellt worden sind, die für den Aufenthalt der sängerischen Lady in Gelsenkirchen angefertigt worden sind. Diese Shirts, Taschen, Karten und Armbänder waren verkauft, kaum dass sie überhaupt auf dem „Markt“ waren. „Laut Stadt sollen zeitnah weitere Produkte folgen“ vermeldet die waz in ihrem Lokalteil heute.

Nun höre ich schon den Einwand, der Krawall in Dortmund sei nicht mit dem Verkauf von Geschmacklosigkeiten in Gelsenkörki zu vergleichen, denn schließlich sei das ja keine strafwürdige Handlung. Das mag man so sehen! Aber schließlich handelt es sich bei der Verwertung der Erinnerungsstücke um einen Verstoß gegen den guten Geschmack, also eine Art „ästhetisches Verbrechen“. Und das wiederum reiht sich ein in die verschmuddelte Innenstadt, die architektonischen Absonderlichkeiten der öffentlichen und privaten Gebäudeplaner und die Ansammlung von Rumtreibern aus der ganzen Welt.

Und was sind dagegen schon hundert randalierende Dortmunder aus der „Nordstadt“?

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

hhmm.. aus einem geschlechtsneutralen “das Kind” wird ohne erkennbaren Anlass ein männlich zu lesender Vierjähriger?
Ich bin verwirrt.
Viel mehr aber stört mich der unterschwellige Defätismus dieses Artikels, der die schöne Tradition der (Berührungs)Reliquien der katholischen Kirche – hier in säkularisierter Form durch die Stadtwerbeagentur – kritikasterisch in den Schmutz zieht.
Da ist Neid zu vermuten, weil niemand die durchgepupten Schlüpfer des Herrn Matze kaufen will.
Schade, ein so wichtiges Thema so profan zu verunstalten.

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