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Though this be madness, yet there is method in it. (Shakespeare, Hamlet, II/2)

Am 27.3.25 veröffentlichte die BILD-Zeitung ein Video eines knapp fünfzigminütigen Gesprächs zwischen BILD-Vize Paul Ronzheimer und Armin Laschet, der seit einiger Zeit (von interessierten Kreisen?) als möglicher Außenminister in einer zukünftigen (schwarz-roten) Koalition gehandelt wird. Ausgangspunkt ist die Fragestellung Ronzheimers, warum sich Politiker (fast nur noch) in Floskeln ergehen, wenn Ronzheimer ein Interview mit ihnen führen will. Das Gespräch ist übertitelt mit dem Laschet-Satz „Man erwartet mehr von Deutschland“. ***

Laschet ist wegen seines „Lachanfalls“ in Ahrweiler im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe seit Jahren eher unter dem Radar der Öffentlichkeit geflogen und hat seine Kandidatur für die Kanzlerschaft aufgegeben, erlebt aber im Moment eine Art politischer Wiedergeburt. **** Nun ist er kein junger Mann mehr, der mit seinem alten Kreidler-Moped oder einer schicken Vespa samt flatterndem Fuchsschwanz durch NRW-rauscht. Das hindert ihn aber nicht daran, mal ordentlich Gummi zu geben. Wie das?

Wie jetzt der Blätterwald meldet, hat Laschet bereits Mitte des vergangenen Jahres fast 50 km/h (97 KM/h) zu schnell innerstädtisch an einer Ampel in Aachen Vollgas gegeben, ist dabei erwischt worden und hat sich zunächst wohl geweigert, dem Zahlen einer Strafe und der Aufforderung zu einer einmonatigen Abgabe seines „Lappens“ Folge zu leisten. Mittlerweile ist er aber wohl zur inneren Einkehr gekommen, will Buße tun und sein Vergehen eingestehen. Vielleicht können wir nur vor dem Hintergrund der damaligen Verkehrs-Verfehlung von Armin Laschet die Überschrift über dem Interview mit Ronzheimer von heute verstehen: Von Deutschland wird mehr erwartet!

Aber sind damit wirklich Verkehrsüberschreitungen gemeint, Raserei in Innenstädten, das Futtern von Aachener Printen bei lauter Musik aus der autoeigenen Surround-Anlage mit schicken jungen Damen auf dem Rücksitz, das Hupen, um Autofahrer auf der Spur neben einem selbst zu erschrecken? Man weiß es nicht so genau! Aber das Zusammenfallen von zwei Ereignissen, über die an einem Tag in der BILD berichtet wird, ist schon ein wenig absonderlich.

Wie gut, dass Ronzheimer diesen Zusammenhang zwischen den Aussagen Laschets im Interview und dem Vorfall aus dem vergangenen Jahr nicht hergestellt hat.

Der leutselige Laschet hätte womöglich jegliche Glaubwürdigkeit verloren!

***https://www.bild.de/politik/inland/man-erwartet-mehr-von-deutschland-67e537ebccbc941ec01fb50d

**** siehe etwa hier: https://www.focus.de/politik/deutschland/faux-pas-waehrend-ahrtal-besuch-armin-laschet-bereut-seinen-folgenschweren-lacher-im-flutgebiet-bis-heute_id_115785525.html

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Was ich nicht verstehe: nachdem Laschet die Erfahrung gemacht hatte, dass man gegen hysterische Medienkampagnen (er hat gelacht, er ist ein schlechter Mensch / Politiker, er hat ein schlechtes Programm, er ist der Schlächter des Anstandes, der Demokratie) nicht ankommt, verfällt er wieder in alte Verhaltensweisen.
Er wäre so schnell gefahren, weil er sich verfolgt fühlte. Kann man glauben oder nicht. Auszuschließen ist es nicht.
Er müsste aber doch wissen, dass er besser dabei wegkommt, wenn er zahlt, den zerknirschten Sünder spielt, dass man ihm das eher verzeiht, als wenn er eine Version liefert, die man gegen ihn verwenden kann.
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt.

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Last edited 29 Tage zuvor by Heinz Niski