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Die Bremer Stadtmusikanten

Es hatte ein Mann einen Esel, der schon viele Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte,

dessen Kräfte aber nun zu Ende gingen, so dass er zur Arbeit immer untauglicher wurde. Da dachte der

Herr daran, ihn aus dem Weg zu räumen, aber der Esel merkte, dass kein guter Wind wehte, lief fort

und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden.

Aus: Grimm, Die Bremer Stadtmusikanten

Die Stadtmusikanten waren ein Quartett, also VIER an der Zahl. Sie waren schon in die Jahre gekommen, alle etwas älter, nicht mehr für die Arbeit zu gebrauchen, hatten schon das eine oder andere Zipperlein. Und sollten deshalb ausgemustert werden! Aber sie waren für den Vorruhestand noch nicht reif genug, meint: Sie hatten noch ´was vor!

Da ihre Herren sich an ihnen reich verdient hatten, sie nun aber kaum noch Ertrag einbrachten, kam für die VIER nur noch der Tierfriedhof infrage – also: Weg mit den Viechern! Doch für dieses Schicksal fühlten die VIER sich noch nicht alt genug! Und so machten sich die VIER gemeinsam auf den Weg nach Bremen! Und wie die Geschichte weitergeht, kennt ihr bestimmt!

Auf die Geschichte von den VIER Musikanten (Esel, Hund, Katze, Hahn) bin ich heute morgen gekommen, als ich den Kandidaten und die drei Kandidatinnen für die OB-Wahl auf der ersten Seite der WAZ-Lokalausgabe gesehen (vier schicke Fotos) und über sie gelesen habe.

Interessant wird das Quartett durch die Fragestellung, wer denn OB wird? Bei der letzten Wahl musste Frau Welge bekanntlich in die zweite Runde (Stichwahl), die sie mit 59,4 % gegen Malte Stuckmann (CDU mit 40,6%) gewinnen konnte. Die AfD kam auf 12,9% in der ersten Runde, hat aber sowohl bei der Europa-Wahl als auch bei der kürzlichen Wahl zum Bundestag deutlich zugelegt und rechnet sich Chancen aus, stärkste Fraktion im Rat zu werden!

Die zweite interessante Frage: Können der Herr von der AfD und die drei Damen vom Grill (alte Fernsehserie!) Instrumente spielen, so dass sie notfalls auch als wandernde Musikantinnen ihr Brot verdienen könnten? Oder könnten sie, wenn überhaupt, bestenfalls irgendetwas aus der „Mundorgel“ oder dem evangelischen oder katholischen Gesangbuch präsentieren? Hier ist der Knispel von der AfD, wenn man der Erklärung der AfD Glauben schenken will, aber eindeutig im Vorteil, denn er soll sich ehrenamtlich für alte Leute einsetzen, die – meiner Kenntnis nach – alle noch das eine oder andere Zeilenrestmaterial aus der „Mundorgel“ (Lagerfeuerromantik) oder den Gesangbüchern (Erbauung) parat haben.

Obwohl der Kandidat der AfD im gleichen Alter ist wie ich, nämlich 72, ist er bei mir noch nicht vorstellig geworden, hat noch nicht an unserer Tür geklingelt und gefragt, ob er wohl eine Strophe darbieten darf.

Das ist eindeutig ein Minuspunkt!

Mindestens!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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