Wussten Sie, dass der von UDO JÜRGENS (eigentlich: Udo Jürgens Bockelmann) 1972 komponierte und von Michael Kunze zwei Jahre später in Textform gegossene Schlager „Griechischer Wein“ von Jürgens während seines Urlaubs auf der griechischen Insel Rhodos entstanden ist? „Das wird ein Knaller“, soll Jürgens einmal über sein Lied gesagt haben. Und hat damit richtig gelegen, denn bald hatte Jürgens von seinem Song über die Einsamkeit und Gastfreundschaft griechischer „Gastarbeiter“ 500000 Stück verkauft.
Als Jürgens´ Lied erscheint, sind fast zehn Jahre vergangen, seit Franz Josef Degenhardt seinen Song über „Tonio Schiavo“ veröffentlicht hat, ein Lied über einen italienischen Arbeiter aus dem Mezzogiorno, der, fern seiner Heimat und seiner Familie, von seinem Polier beschimpft wird („Itakersau“), diesen ersticht und vom Dach eines Neubaus siebzig Meter in die Tiefe geworfen wird – direkt vor die Füße von neuen Arbeitern, die aus dem Mezzogiorno kommen.
Die beiden Songs sind in gewisser Weise ein Stück der bundesrepublikanischen Zeitgeschichte: Treffen die Italiener im Lied von Degenhardt auf Ablehnung, Vorurteile und Rassismus, sind die Griechen im Song von Jürgens eher melancholisch, sind unter sich, aber eben auch gastfreundlich. Der Wein, den sie in der Gaststätte trinken, ist Erinnerung an die Heimat. Die Italiener trinken ihren Wein in der Abgeschiedenheit des Dachbodens, wo sie zu zehnt untergekommen sind und pro Person hundert Deutsche Mark als Miete zahlen.
Das wiederum führt mich zum Verschwinden deutschen Kulturgutes, denn die „Kneipe an der Ecke“ ist auf dem Rückzug: Die Zahl der Kneipen ist beträchtlich geschrumpft : Zwischen 2006 und 2023 sind in Nordrhein-Westfalen gut 42% der Kneipen verschwunden. Ihre Zahl ist von 14000 Gaststäten (2006) auf rund 8000 (2023) gesunken. Aber wir wohnen (im Normalfall) auch nicht mehr auf dem Dachboden, sondern in einem „anständigen“ Wohnzimmer!
PROST!
1966 – Zitat Degenhardt: “Er hiebs in den fetten Bauch vom Polier und daraus floss sehr viel Blut und viel Bier…” – ein “Messermann”, der sich individuell und gar nicht “woke” gegen strukturellen und individuellen Rassismus und gegen Fremdenfeindlichkeit wehrte.
Gegen den hässlichen Deutschen, vielleicht auch gegen die Karikatur des Deutschen.
1972 dann plötzlich sehr rührselige Stimmung beim griechischen Wein und die große Verbrüderung.
International beschäftigte sich Bob Gehldorf 1979 mit der Frage der Gewalt aus dem Nichts, aus der Langeweile heraus, in seinem Song “I dont like Mondays” – oft missverstanden als Klagelied über die harten Montage im Job nach einem anstrengenden Party-Wochenende.
Dort geht es aber nur um einen Amoklauf aus Langeweile.
Das chinesische “Deep Seek” (bald illegal) schreibt dazu:
“I Don’t Like Mondays” ist ein Song der irischen Band The Boomtown Rats, der 1979 veröffentlicht wurde. Der Song wurde von Bob Geldof geschrieben und basiert auf einer wahren Begebenheit, die sich 1979 in San Diego, Kalifornien, ereignete.
Die Geschichte hinter dem Song handelt von einer 16-jährigen Schülerin namens Brenda Ann Spencer, die an einem Montagmorgen wahllos auf Kinder geschossen hatte, die vor einer Grundschule auf den Unterricht warteten. Bei dem Vorfall wurden zwei Erwachsene getötet und mehrere Kinder verletzt. Als die Polizei Spencer fragte, warum sie das getan habe, antwortete sie angeblich: “I don’t like Mondays. This livens up the day” („Ich mag keine Montage. Das macht den Tag interessanter“).
Der Song reflektiert die Schockierung und das Unverständnis über diese grausame Tat. Die wiederholte Zeile “I don’t like Mondays” wird zu einer Art refrainhaften Ausdruck der Sinnlosigkeit und Verzweiflung. Geldofs Text fragt indirekt nach den Gründen für solche Gewalttaten und thematisiert die emotionalen und sozialen Umstände, die zu solchen extremen Handlungen führen können.
Musikalisch ist der Song eher poppig und eingängig, was einen starken Kontrast zu der düsteren Thematik bildet. Dieses Spannungsverhältnis zwischen der Musik und den Lyrics unterstreicht die Absurdität und Tragik der Ereignisse.
“I Don’t Like Mondays” wurde zu einem der bekanntesten Songs von The Boomtown Rats und bleibt ein wichtiger kultureller Kommentar zu Gewalt und deren Ursachen. Der Song regt dazu an, über die tiefer liegenden gesellschaftlichen und psychologischen Faktoren nachzudenken, die zu solchen Tragödien führen können.
Wie einfach haben wir es doch heute, da die Amokläufer immer als psychisch gestört, gesellschaftlich vernachlässigt beschrieben werden. Religiöse Fanatismen spielen keine Rolle, atavistische Ehrbegriffe, Frauenhass, alles kein Thema.
Darauf ein …. ich mag keine Wochentage:
https://www.youtube.com/watch?v=Q6I9qVsXnSQ