Though this be madness, yet there is method in it. (Shakespeare, Hamlet, II/2)
„Kickl kündigt `ehrliche Politik` für Österreich an.“ So die waz heute auf der ersten Seite. Das ist in etwa so eine Schießbuden-Parole der Sorte „We make Amerika great again“ von Donald Duck. Oder war das Daniel Düsentrieb? Ich bringe die beiden immer wieder durcheinander! Der Spruch ist fast so gagga wie Entscheidungen der FIFA über die WM-Vergabe an irgendeinen Öl-Staat. Oder Klima-Aktivisten, die nicht zu ihrem Prozesstermin erscheinen, sondern sich von ihrem Anwalt entschuldigen lassen, weil sie durch ihre Einsätze für die Umwelt so gestresst sind, dass sie erst einmal Urlaub im indischen Ozean machen müssen. Wenn Kickl eine ehrliche Haut wäre, dann hätte er sagen müssen, er würde nur mit Parteien koalieren, die ihm hoch und heilig versprechen, dass sie ab jetzt nur noch Personen aufnehmen, die ihm versichern, korrupt bis auf die Knochen zu sein. Dann wäre eine Basis für eine Zusammenarbeit vielleicht in Sichtweite. Ansonsten sollten die Kandidaten doch lieber nach Düsseldorf ziehen!
Aber warum Düsseldorf?
Weil Düsseldorf sich an die Spitze aller deutschen Städte hochgerackert hat, denn wer im Umfeld der Stadt lebt, zugleich aber morgentlich zur Arbeit in die Stadt muss, der nimmt im Arbeitsjahr einen jährlichen Zeitverlust von sechzig Stunden in Kauf – wegen der Baustellen auf den Autobahnen rund um den Stadtkern („…zahlreiche Baustellen auf stark befahrenen Autobahnabschnitten rund um Düsseldorf“, so der Verkehrsdatendienstleister INRIX). Düsseldorf, die Stadt der Verzögerungen, hat unsere Bundeshauptstadt abgehängt, denn dort steht man, über das Jahr gerechnet, zwei Stunden weniger im Stau. An der Spitze, wer hätte das gedacht, thront Istanbul mit 105 Stunden. Da kann man doch glatt neidisch werden!
Da wird manch einer neidisch werden in New York oder Istanbul, der von einer ausgewogenen Work-Live-Balance träumt, denn wer hätte nicht gerne vor und nach der Arbeitszeit eine zusätzlich (allerdings nicht arbeitsvertraglich) abgesicherte „Frei-Zeit“. Was kann man nicht alles anfangen mit so einer Zeit? Man kann mit dem Unternehmenschef über eine Gestaltung der Arbeitszeit sprechen, die Gleitzeit ermöglicht. Man kann einen bestimmten Anteil der Arbeit als „Car-Office“ definieren oder sich für den freien Zeitraum eine Zweit-Beschäftigung suchen, etwa als Bettvorleger in einem Einrichtungsstudio oder als Kleider-Puppe in einem Konfektionswaren-Geschäft. Hauptsache, man ist als Typ für den Posten geeignet! Wobei der Teufel als Typ kaum greifbar ist!
Wenn wir uns jetzt zu dritt oder viert an einen Tisch setzen und uns die Aufgabe stellen würden, den Teufel so zu beschreiben, dass er für uns greifbar wäre, so dass wir uns ihn vorstellen könnten, um ihn nach unserer eigenen Beschreibung zu zeichnen oder zu malen, dann bekämen wir wahrscheinlich einen Schrecken, wenn wir unseren Teufel sehen würden. Denn der Teufel verkörpert – als gefallener Engel – auch einen Teil von uns. Vielleicht würden wir uns in ihm erkennen, weil wir einen Teil von uns in ihm begegnen würden – eine Haarsträhne, ein Zahn, einen eigentümlichen (hinterhältig lauernden) Blick, eine freundliche Stimme oder was uns in den Sinn kommt im Moment des Zeichnens oder des Malens. Wahrscheinlich müssten wir uns aus der Situation mit einem Trick befreien, nämlich dadurch, dass wir ihn fragen, ob er einen Stein so weit werfen könne, dass er anschließend nicht in der Lage ist, aus dem Stand darüber zu springen. Wenn uns das gelingen könnte, könnte wir sogar an den Rand der Innenstadt von Düsseldorf fahren und uns dort irgendwo eine Wohnung suchen.
*****************************
Sprichwörter über den Teufel:
https://www.deutsche-sprichwoerter.de/kategorien-deutscher-sprichwoerter/Teufel.html