Heute mit: einem abgeknallten General, einem durchgeknallten Kanzler, einem 60jährigen Komiker und einer aufgedrehten Band von halbgaren Rentnern
Beginnen wir unseren heutigen Rundflug in Moskau!
Muss man mit diesem Kerl Mitleid haben, ihn vielleicht sogar bedauern oder betrauern oder ihm eine Träne nachweinen? Wie ist es mit Kränzen, Blumen am Grab, drei Tage Beflaggung am Kreml? Eine Militärkapelle vielleicht, die „What a wonderful world“ intoniert?
Haltet ein, Brüder und Schwestern! Atmet ´mal kurz durch und kommt zur Besinnung!
Laut waz gehörte der General, der u.a. für nukleare Kriegsführung und Cyberkrieg zuständig war, zu den „bekanntesten Gesichtern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine“, hatte aber sicher auch, wie es bei BRECHT so treffend heißt, einen Koch dabei, zumindest aber (s)einen Stellvertreter. Ob er mit dem eine winterliche Rollerfahrt durchs verschneite Moskau machen wollte oder die Attentäter gehofft hatten, dass PUTIN höchstselbst eine neue Vespa testen wollte, können wir nicht klären, ist uns auch wumpe.
Wir bedauern da schon eher die Waffenbrüder aus Nordkorea, die (nahezu zeitgleich) billiges Futter für ukrainische (amerikanische, britische, französische oder deutsche?) Granaten geworden sind und an deren Asche sich manches russische Brüderchen noch die kalten Hände wärmen konnte! Wie wird der Bim Bam Bum seinem famosen Volk die Abwesenheit von einigen Landsleuten erklären? Kann er das irgendwie den Amis in die Schuhe schieben? Oder läuft es doch auf Corona oder die Vogelgrippe zu?
Den Amerikanern ist fast alles zuzutrauen! Und außerdem steht Trump vor den Toren des Weißen Hauses!
Da geht es bei uns doch zivilisierter zu! Hier wird so schnell niemand mit einem Motorroller umgebracht, der zum Transport von Sprengstoff vorgesehen ist. Hier wird einem Bis-vor-einigen-Stunden-noch-Finanzminister im Bundestag nur mal schnell die „sittliche Reife“ abgesprochen, obwohl der Kanzler, der sowieso vergesslich ist, vor ein paar Wochen noch als Gast zur Lindnerschen Hochzeit auf Sylt eingeladen war (bitte jetzt aber nicht mit denen verwechseln, die dort während einer Party schmutzige patriotische Zeilen intoniert haben)!
Und wo er schon dabei war, hat Scholz auch gleich noch den Fritze abgekärchert („Fritze Merz erzählt gern Tünkram“). Das Bombenattentat in Moskau war immerhin, exekutionstechnisch gesehen, ein Erfolg, die Äußerungen des Zukurzgekommenen im Bundestag waren da doch eher geschmacklos und lagen auf dem Niveau der Plattheiten von Scholz, die er sich in den diversen Untersuchungsausschüssen zu Erheiterung des Publikums aus dem Rücken gedrückt hat. Einmal so gesehen: Die Äußerungen von Scholz bei seiner Rede zur Vertrauensfrage waren, gemessen an den Liedzeilen vor einigen Wochen auf Sylt, eine Peinlichkeit und der „Würde des Hauses“ nicht angemessen.
Am Ende des heutigen ELEVATORS noch ein Doppellob! Eines gilt einem 60jährigen, dem aus diesem Anlass eine Dokumentation gewidmet worden ist. HAPE Kerkeling hat sich aus dem Showgeschäft zurückgezogen, geht freimütig auf sein Schwulsein ein, singt ein Loblied auf das freiheitliche Amsterdam, zeigt uns (noch einmal) Szenen aus seinem künstlerischen Schaffen und führt uns die Palette seiner Sketche und Filme vor. Da wird man es ihm verzeihen, dass er eine Laudatio auf Stracksi hält.
Die anderen Rentner sind die FANTAVIER, die gestern ein Konzert in Oberhausen gespielt haben. Wuchtig, laut, mit sichtlichem und hörbarem Vergnügen, manchmal hart an der Grenze zum Überdrehten. Und es wird einem klar, dass die Truppe uns, ebenso wie HAPE mit seinen Sketchen, seit Jahrzehnten begleitet hat mit ihrer Musik. Und dafür muss man, auch wenn man nicht alle Songs oder Sketche mag, DANKE sagen!
DANKE!