Heute mit: dem Bundesuhu im Tiefflug, den Pflegern des rosa Elefanten, einer Eloge auf die, die „vom Völkerrecht“ kommt, und einem Abgesang auf Deutschland und seinen Geruch. Plus Nachschlag!
Wenn der Bundesuhu seinen „Palast Schaumschlag“ verlässt, um eine Rede zu halten, dann geht man, wenn man halbwegs intellektuell gefordert werden möchte, lieber in Deckung, denn man muss mit einem geistigen Tieffliegerangriff rechnen. Aber das konnten die Absolventen des Europakollegs in Brüssel vielleicht nicht wissen, so dass sie wohl bis zum Ende der Rede durchgehalten haben (oder nicht aus dem Saal konnten, weil man die Türen verschlossen und erst wieder nach Ende der Rede geöffnet hat).
Nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Ich bin für Unsinn durchaus zu haben. Meine Mutter hatte z.B. solche Unsinnssätze drauf: „Es wird noch regnen heute, die Dackel fliegen wieder so tief“. Aber es gibt eben solche Unsinnssätze und solche! Und der Uhu ist eher prädestiniert, solche zu sagen: „Es gab noch nie eine so schwierige Zeit, um für Europa zu kämpfen – und es gab noch nie eine so wichtige Zeit, um für Europa zu kämpfen.“ Gab es da nicht mal andere Zeiten, als ganz Europa brannte? Von 1618 bis 1648 etwa, von 1914 bis 1918 und von 1939 bis 1945? Und gab es nicht mal Zeiten, als Teile Europas brannten, etwa zur Zeit der „Balkan-Kriege“, oder als sogar ein Weltenbrand drohte, als sich zwei Bündnisse, hochbewaffnet, mitten in Berlin mit Panzern gegenüberstanden und die Gefahr real war, dass ein „kalter“ Krieg zu einem heißen wurde und Europa und die halbe Welt vernichtete.
Was die präsidiale Geistesrakete wohl meint, ist die Tatsache, dass die Europawahl Ergebnisse gezeitigt hat, die nicht nach dem Geschmack des Bundespräsidenten sind, und dass seine Partei abermals abgestraft worden ist, und dass, von Ausnahmen – etwa in Skandinavien- abgesehen, sich konservative Parteien behauptet und ihre Mehrheiten ausgebaut haben! Das sagt er aber so nicht, sondern er spricht, als ginge es um einen Erotik-Streifen mit Brigitte Bardot, von den „Verlockungen des Populismus“*, denen offensichtlich das europäische Wahlvolk erlegen ist, wogegen die Segnungen des Sozialdemokratismus kaum noch jemand anerkannt hat. Der Bundespräsident, um es auf den Punkt zu bringen, spürt den „Gegenwind der Geschichte“. Neuerdings ist immer alles mit Geschichte und Epochen verknüpft (Zeitenwenden, historische Momente und die entsprechenden Reden etc.). Doch was hier als dunkle Warnung daherkommt, ist auch nicht mehr als ein laues Lüftchen aus der Hose des Präsidenten. Eines Präsidenten, der sich selbst als „epochal“ inszeniert und jede noch so unoriginelle Aussage vorträgt, als habe er die letzten Rätsel der Menschheit gelöst! ABER: Er bleibt ein Uhu, der letztlich auch nicht mehr ist als eine Möve:
An den Mastbaum klammert die Möve sich,
Mit heiserem Schrillen und Schreien;
Sie flattert und will gar ängstiglich
Ein Unglück prophezeien. **
Was ich an den GRÜNEN gut finde, das ist ihr Humor. Miserable Umfragewerte, eine Klatsche bei den Europawahlen, und das Führungspersonal wird mittlerweile auch gerne mal ausgebuht. Jedenfalls auf Marktplätzen und bei Veranstaltungen von Vertretern aus dem Bereich der Wirtschaft und des Handels. Und zugleich gibt es bei den GRÜNEN die Debatte darüber, wer es denn wird: Kanzlerkandidat oder K-Kandidatin? Brabbelbär oder Plapperpuppe? Wie schön, dass es immer noch Fachkräfte aus dem Bereich „Qualitätsjournalismus“ gibt, die sich für ihn oder sie ins Zeug legen. Etwa in der FAZ, hinter der früher einmal kluge Leute gesteckt haben sollen. Da kann man über Baerbock lesen: „Bei den Hintergrundgesprächen mit der Ministerin, egal ob in Zügen, Flugzeugen oder tristen Stuhlkreisen in Hotelkonferenzräumen, ist eine Politikerin zu erleben, die fieberhaft über die Weltpolitik spricht, von Konflikt zu Konflikt springt und dabei immer wacher zu werden scheint, während andere um sie herum immer müder wirken – oft finden diese Gespräche sehr spät statt.“ (FAZ, 22.6.24, S.3)
Hallo, das ist keine Kritik an Frau B.! Hallo, das soll ein Lob sein! Das finden die Journos gut, dass jemand „fieberhaft“ (statt gelassen und konzentriert) von „Punkt zu Punkt springt“ (anstatt ein Thema gründlich „durchzuarbeiten“) und dabei offensichtlich so spricht, dass andere ermüden (anstatt ihre Aufmerksamkeit zu wecken). Aber wenn man zu den Erwählten gehört, die abends noch bei exklusiven Stuhlkreisen die Banalitäten der Ministerin bei einem Drei-Gänge-Menü aus trivialen Gedanken, platten Formulierungen und abgestandenen Phrasen mit dem Schaumlöffel eingeführt bekommen, dann muss man das wohl gut finden! Denn schließlich gehört man ein wenig zur Entourage dazu und hat schon, so die Hoffnung, eine Fußspitze in der Tür bei der möglichen (zukünftigen) Kanzlerin! Da kann man auch gerne ausblenden, dass Deutschland außenpolitisch an Einfluss verloren hat und die Ministerin immer wieder als Lachnummer (unfreiwillig) punktet, zuletzt mit ihren Ausführungen über das häusliche Waschen der Wäsche und die braune Wäsche, bei der es dann stinkt.***
Ein Geruchsexperte ist übrigens auch Viktor Orban aus Ungarn, der über Deutschland gesagt hat: „Es schmeckt nicht mehr wie früher, es riecht nicht mehr wie früher, dieses ganze Deutschland ist nicht mehr das Deutschland, das unsere Großeltern und Eltern uns als Beispiel genannt haben.” ****
Das stimmt wohl mit dem Deutschland, das anders ist, z.B. hinsichtlich der Messeattacken, der Gewalt überhaupt, der Gruppenvergewaltigungen und anderer Sexualdelikte, der Jugendbanden. Und weil das so ist und weil böse Menschen einen Zusammenhang sehen mit der (illegalen) Massenimmigration, mit der Tatsache, dass wir viele Menschen in gutem Glauben, sie seien anständig, ohne Überprüfung und Kontrollen ins Land lassen, aber andererseits Menschen ohne Aufenthaltsstatus und sogar solche, die schwerste Straftaten begangen haben, nicht ausweisen, gibt es immer lauter werdende Proteste und immer mehr Kreuzchen auf Stimmzetteln bei der AfD. Und weil das so ist, gibt es Konferenzen, bei denen Migrationsforscher, kirchliche und weltliche Verbände (NGOs) und „Experten“ (Sachverständige) auftreten, wie jetzt bei der Konferenz der Innenminister mit dem Kanzler und Ministerin Faeser. Diese „Fachleute“ aber argumentieren, weil sie direkt oder indirekt von der Migration profitieren, immer schnell, dass „Maßnahmen“ nicht helfen, dass es Bedenken gibt, dass die Lösungsvorschläge nur „Scheinlösungen“ wären und es ganz überhaupt und sowieso den rosa Elefanten nicht gäbe. Das ist auch nicht anders zu erwarten! Bei einer Konferenz zur Problematik des Verzehrs von Menschenfleisch würden die als Experten und Sachverständige eingeladenen Häuptlinge von Kannibalen auch nicht unbedingt zum veganen Ernährungsstil aufrufen! Und so bleibt der rosa Elefant nicht nur verschont, er wird auch nicht gesehen. Zumindest erstmal bis zu den Landtagswahlen in der zweiten Jahreshälfte nicht.
Nachschlag:
Er hat viele Filme gemacht, gute und schlechte. Und die schlechteren sicher auch, weil er von der Schauspielerei und dem Filmemachen gelebt hat. Zu den guten Filmen gehören u.a. „Klute“, „Die Nadel“, „Casanova“ und vor allem natürlich „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ („Don´t Look Now“). Nicht nur wegen der einzigartig inszenierten Sexszene mit Julie Christie, sondern auch wegen der herzergreifenden Momente, in denen Donald Sutherland sein (Film-)Kind aus dem Teich trägt, in dem es ertrunken ist. Dass das Kind ein Mäntelchen in dem Rot anhat, in dem auch der Gnom gewandet ist, der Sutherland später die Kehle durchschneiden wird, so dass er ausblutet, ist nur eine der zahlreichen Verschränkungen in dem Film, der in einem düsteren und schmutzigen Venedig spielt, dessen Gassen und Kanäle Bedrohung, Gefahr, Unheimliches, Geheimnisvolles und Rätselhaftes bereithalten.
Donald Sutherland ist im Alter von zweiundneunzig Jahren in Miami gestorben! (A)//// Nachträgliche Korrektur hinsichtlich des Alters: Sutherland ist am 17.7.1935 geboren, mithin war er noch nicht 92. Dank an die aufmerksame Leserschaft !(BM)
* … und immer lockt das Weib (Alternativtitel … und ewig lockt das Weib, Originaltitel: Et Dieu… créa la femme) ist ein französischer Film von 1956 mit Brigitte Bardot und Curd Jürgens in den Hauptrollen (WIKIPEDIA)
** Heinrich Heine, Der Wind zieht seine Hosen an
*** https://www.tiktok.com/@diegruenen/video/7375072845501664544?lang=de-DE
Diese Nähe zur Macht legt sich wie Mehltau übers Land. Journalisten, Künstler, Sozialindustrie, NGOs staatstragend, statt in rebellischer Distanz. Gegenseitiges Geben & Nehmen. Agonie.
Nur wer mitmacht, kann überleben. Aber hier und da ein paar Fördergelder oder Jobs aus öffentlichen Kassen sind billiger als teure Werbekampagnen, die die Parteien wohlmöglich selber bezahlen.
What? 92? Überall steht 88! wie kommste denn darauf? Er war 1,92 m groß…
Oh, danke, dass du so aufmerksam gelegenen hat. Geburtsdatum: 17. Juli 1935