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Sie ist die Mutter der „feministischen Außenpolitik“, führt als Hohe Priesterin der Bevormundungssekte einen scharfen Kulturkampf gegen das verlotterte Christentum durch Abhängung von historischen Kreuzen in historischen Sälen und schützt und als Heilige Türwächterin vor den Anfeindungen des Kolonialismus und des preußischen Militarismus durch die Umbenennung traditionsreicher Räume, die nach Bismarck benannt worden sind. Und jetzt erweist sie sich auch als sachkundige Großmeisterin der Energietechnik und Heizsysteme. Annalena Baerbock wird insofern als eine ganz Große in den Annalen der Bundesrepublik verzeichnet werden, schon allein deshalb, weil sie der deutschen Sprache immer mal wieder aktive Sterbehilfe leistet. In das Jahrbuch 2023 wird sie mit folgender Weisheit eingehen: „Wenn man sich eine neue Heizung einbaut, dann baut man sich in Zukunft eine saubere Heizung ein.
Diese Jahrhundertaussage (auf einer Stufe mit Kennedys „Ich bin ein Berliner“ und Neil Armstrongs „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Schritt für die Menschheit“) hat, rein sprachlich gesehen, einige „Baerböcke“. Blicken wir zunächst auf die Tempus-Wahl:
Der vorangestellte Gliedsatz beginnt mit der temporal verwendeten Konjunktion „wenn“, die hier offensichtlich nicht das konditionale „wenn“ ist – im Sinne von „falls“ oder „vorausgesetzt, dass…“. Der Gliedsatz verweist, auch wenn er im Präsens steht und auf ein Zeitadverb verzichtet, auf die Zukunft und vertritt hier das weniger textökonomische Futur 1 (etwa: wenn man eine neue Heizung einbauen wird; Präsensverwendung wie in dem Satz: „Ich reise morgen ab“ statt „Ich werde morgen abreisen“). Die Futur-Funktion des Präsens wird im Hauptsatz beibehalten. Folglich ist die Zeitangabe „in Zukunft“ redundant. Sprachlogisch liegt es auf der Hand, dass das Geschehen nicht in der Vergangenheit erfolgt sein kann (Wenn…, dann baut man sich in der Vergangenheit auch eine…), denn es müsste in diesem Fall zu einem Tempus-Wechsel kommen!
Weitaus interessanter ist allerdings das durch Frau Baerbock für eine reflexive Verwendung modellierte Verb „einbauen“. Reflexive Verben, also Verben, die mit einem Reflexivpronomen verwendet werden, treten auf, wenn Subjekt und (ein) Objekt des Satzes (Dativ oder Akkusativ) dieselbe Person sind (Er zieht sich um, Sie hat sich in den Finger geschnitten, Ich muss mich beeilen, Wir lassen uns von einem Taxi abholen). Anders: Die Reflexivpronomen (rückbezügliche Fürwörter) wie mich, mir, dich, dir, sich, uns, euch  beziehen sich auf das Subjekt (Satzgegenstand) eines Satzes.
Was passiert also in diesem Baerbock-Satzgefüge? Subjekt des Satzes ist „man“, darauf bezogen ist das Reflexivpronomen „sich“. Und dann haben wir noch das Akkusativobjekt „Heizung“. Hier baut sich also jemand eine Heizung ein. Daran habe ich Zweifel, obwohl ich mir einen Herzschrittmacher habe einbauen lassen müssen. Aber eine komplette Heizung – mit Kessel und allem Drum und Dran? Ist das nicht etwas übertrieben? Selbst wenn die Heizung, die in mir arbeitet, eine saubere ist und sehr, sehr klein ausfällt?
Dass die Heizung „in Zukunft“ sauber ist, ist erst mal nur eine Behauptung. Vielleicht sogar weniger als eine Hoffnung, sondern eher eine Illusion. Denn wenn ich statt mit meiner bisherigen Gasheizung mit einer Wärmepumpe heize, dann ist meine Heizung nur „sauber“, wenn die Pumpe, die bekanntlich einen hohen Stromverbrauch hat, mit „sauberem“ Strom versorgt wird – nicht etwa mit Kohlestrom oder Strom, der mit Gas erzeugt wird. CO2 entsteht dann nämlich lediglich an einer anderen Stelle des Prozesses, der nur mein Wunschdenken beflügelt! Oder die Blütenträume von Frau Baerbock!
Aber ob Wunschdenken, Blütenträume, heillose Versprechen oder das Kundtun von Binsenwahrheiten: Der Unterschied zwischen Remmidemmi und Rambazamba ist Wischiwaschi!
*hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Sie scheint eine hirnphysiologische Sonderbegabung zu haben, die sie ungewollt zu einer aus dem Volke macht. Wir verhaspeln uns doch alle schon mal beim Denken und Sprechen. Macht nix, nicht jeder kann Reden halten wie Lindner, Kevin Kühnert Robert Habeck. Außerdem korrigiert unser Hirn fehlende Stellen, Buchstaben- und Silbendreher automatisch und sie muss ja keine Anweisungen von der Brücke an den Maschinisten im Bauche des Schiffes geben.
Mich fasziniert sie seit ihrem Knaller, dass der Robert ja vom Hühner, Schweine, Kühe melken käme.

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