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Tolle Sache
Gelsenkirchen verteidigt Spitzenplatz bei Kinderarmut

Man soll bekanntlich keiner Statistik vertrauen, die man nicht selbst gefälscht hat. Jedenfalls ist immer Skepsis angesagt – auch und besonders, wenn die Bertelsmann-Stiftung mal wieder Untersuchungsergebnisse präsentiert. Insofern: Spitz – pass auf!

Die aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung hat einen Blick auf die Kinderarmut in Deutschland geworfen, womit nicht gemeint ist, dass Deutschland arm an Kindern ist, was durchaus auch nicht ganz verkehrt sein mag, sondern es geht um arme Kinder. Wobei sich Armut in diesem Fall durch den Bezug von Grundsicherung definiert. In NRW liegt die entsprechende Quote bei 18,5 % – in Gelsenkirchen bei 41,7%!
Spitzenplatz bundesweit!
Ganz verwunderlich ist das aber nicht, denn auch das Durchschnittseinkommen der Gelsenkirchener ist mit rund 32500 besonders niedrig. Und verwunderlich ist es auch nicht, dass die Situation in GE besonders prekär ist, wenn man die hohe Zahl von Zuzüglern aus Südosteuropa berücksichtigt. Die Zahl derjenigen, die aus Bulgarien und Rumänien nach Gelsenkirchen kommen, steigt stetig, denn die europäische Regelung über Arbeitnehmerfreizügigkeit ermöglicht einen eher unproblematischen Zuzug. Allerdings ist es so, dass von dieser Gruppe nur eine Minderheit eine „Arbeit nimmt“ oder hat oder eine so qualifizierte Tätigkeit ausübt, die ein höheres Einkommen sichert. Über 60% sind vielmehr „Regelleistungsbezieher“, leben also von staatlichen Transfers. Und drücken somit die Zahl der Kinder, die in Armut leben, nach oben.
Tolle Sache!
Gelsenkirchen ist mal wieder an der Spitze!
Was Armut angeht!
Einen schönen Tag noch und weiter so!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Vielleicht lohnt ein Perspektivwechsel von den Nachteilen der Kinderarmut zu den Vorteilen des Kinderreichtums.

Wikipedia schreibt dazu:

Gründe für die Gründung einer großen Familie

Die Vorteile einer Mehrkindfamilie werden von Kinderpsychologen unter anderem in den vielfältigeren familiären Sozialbeziehungen und der „Selbstbetreuung“ der Kinder gesehen. So lernten ältere Kinder etwa, auf die jüngeren Geschwister Rücksicht zu nehmen und ihnen Hilfestellungen zu geben, auch fehle es nie an Spielkameraden. Kleinere Aufgaben („Aufpassen“) würden von den älteren Geschwistern häufig übernommen. Zudem würden die (älteren der) Kinder oft dazu angehalten, Pflichten im Haushalt zu übernehmen und dadurch die Eltern zu entlasten.[15] Da sich Kinder in einer Großfamilie als Teil eines Ganzen wahrnähmen, seien sie generell deutlich selbstständiger. Sie seien einerseits kompromissbereiter, da ihr Alltag auch das „Zurückstecken“, „Teilen“ und „Akzeptieren“ erfordere, andererseits lernten sie durch die Selbstbehauptung in der Familie zu argumentieren und sich durchzusetzen.[16] Die Familienberaterin Katharina Weiner berichtete, dass „Geschwisterkinder Facetten des Lebens miteinander“ kennenlernten, „die keine Kinderbetreuung der Welt bieten“ könne.[17] Auch wird regelmäßig betont, dass Eltern von mehreren Kindern an Gelassenheit gewönnen.[18] Aufgrund der Möglichkeit zur Mehrfachnutzung von Kleidern, Spielsachen, Büchern oder Möbeln ergeben sich auch wirtschaftliche und ökologische Vorteile.[19]



Das liest sich doch wie ein Plädoyer, wie ein Aufruf, mehr Kinder zu haben. Es hat wirtschaftliche, soziale Vorteile und wäre für eine Stadtgesellschaft doch leicht umsetzbar. Man kann Anreize schaffen, weg von der zwei- drei Kinderfamilie zur Dutzendfamilie zu kommen und bekommt so eine win-win Situation für alle.
Relativ gesehen weniger Umweltverbrauch und Umweltverschmutzung, bessere Planbarkeit und Ausnutzung der städtischen Infrastruktur, bunteres, vielfältigeres Leben und eine radikale Änderung der Alterspyramide.
Statt über den Zuzug von Menschen zu hadern, die dem Modell der Ein-Kind-Familie nichts abgewinnen können, sollten wir die positiven Aspekte sehen und fördern!

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Last edited 1 Jahr zuvor by Heinz Niski
Ro.Bien.

Aber ganz überflüssig, bei denjenigen, die sowieso schon mit ihrer Kinderschar da sind, teils sogar mit mehr, als physisch vorhanden. Zumal hier das gesprochene, statt dem geschriebenen Wort mehr Gewicht hat.

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Heinz Niski

Die einen orientieren sich am Prinzip „Letzte Generation“ – die anderen am Prinzip „Mehr ist besser für alle“ – China zeigt, dass die Ein-Kind Politik auch Schattenseiten hat. Ob die Päpste doch weitsichtiger waren…. ? Pillenverbot, Kondomverbot… für den Umweltfrieden.. für die Rettung der Welt? Ich komme ins Grübeln.

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