Ich habe ein Lichtlein angezündet, draußen vor meinem Fenster. Weil Advent ist und weil aus meiner Leitung 100 % Ökostrom fließt. Ich muss also keine Ökoscham haben. Früher gab es viele Menschenketten und Lichterketten für Frieden, gegen Rassismus, gegen Nazis. Oder Klatschen vom Balkon. Für die Helden in Krankenhäusern und an den Supermarktkassen. Das kam etwas aus der Mode, also für Frieden zu demonstrieren, weil ja auch brennende Kerzen dem Klima schaden.
Kleben ist medial effektiver und ökologischer. Der Klimaweltuntergang kommt den apokalyptischen Reitern auch viel näher, als ein einmaliges Ereignis, wie Atompilze über Gelsenkirchen, Hückeswagen und Fallingbostel. Da blitzt und knallt es nur einmal und die Geschichte ist beendet.
Die Klimaapokalypse zieht das dramaturgisch spannender auf. Es gibt Hunger und Inflation, Teuerung und Knappheit, Krankheit, Furcht, Niedergang, Tyrannei, Gewalt, Krieg, alles schön gestreckt und in die Länge gezogen. Damit es auch wirklich weh tut, das kann jeder in der Bibel nachlesen. In der Offenbarung des Johannes.
Ich schaue aus meinem Fenster auf mein Adventslicht, beiße in ein Lebkuchenherz. Meine Nachbarin gegenüber hat auch Lichter entzündet.
Ich wünsche allen eloquenten Edelfedern und Schreibtischgenerälen, dass sie ihren Resturlaub, ihr Sabbatical, ihre angesparten Überstunden in einem der Schützengräben auf ukrainischer oder russischer Seite verbringen. Irgendwann sollte jeder seinen Worten auch Taten folgen lassen und sich nicht nur dafür begeistern, andere für hehre Ziele sterben zu lassen, sondern selber ans Sterben gehen.
Sie dürfen gerne die lokalen Strack-Zimmermanns, Baerbocks, Hofreiters, Klingbeils, Kiesewetters mitnehmen. Markus Lanze werden sich auch finden. Ich werde bei herunter gedrehter Heizung auf meinen Adventsbaum schauen, einen Dominostein essen und an die Tapferen denken.
So viel Empathie, Verbundenheit, Solidarität muss sein.
Ich werde mich natürlich auch sehr sorgen, aber irgendwer muss schließlich für unsere Freiheit auch mit seinem Leben eintreten. Warum also diesmal nicht die Kriegsbesoffenen, die ihre Vernichtungsphantasien öffentlich ausleben?
Politiker an die Front!
Moderatoren an die Front!
Journalisten an die Front!
Deutsche an die Front!
Es gab früher schon riesige Rockkonzerte GEGEN Atomkraft – MIT Atomstrom …
Früher hat Deutschland und die Nato auch einen guten, brutalen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Serbien ohne UN-Mandat führen können. Dieser gute Bombenterrorkrieg gegen die Zivilbevölkerung war eine gute humanitäre Hilfe. Die Zerstörung der Infrastruktur, des Stromnetzes, der Kraftwerke, Brücken, Schulen, Krankenhäuser, war gut und diente dem Frieden. Die guten Streubomben, Landminen, die sehr guten 10 Tonnen Urangeschosse waren gute Investitionen. Die chemische Kriegsführung durch brennende Raffinerien, Chemiewerke, war eine gute Sache und bewies unseren unbändigen Willen zum Frieden.
Wir waren und sind die Guten. Wir widerstehen nicht den Widersprüchen. Wir nehmen sie demütig an.
Ich beteilige mich an einer Spendensammlung für Winterunterwäsche für Annalena, Anton, Lars und Marie und bete für sie, wenn sie 4 Wochen in russischen und ukrainischen Schützengräben ausharren.
Für die Freiheit. Für den Frieden. Für das Klima. Für Prosperität.
Ich schicke jeden Abend likes per SMS und an ihre Facebook-, Twitter-, Mastodon-Accounts.
Versprochen.