Ich stolpere über eine WAZ Meldung. Im Essener Hauptbahnhof schlug ein „Unbekannter“ eine syrische Frau, weil sie mit Deutschen redete.
Inforadio RBB berichtet über Rassismus- und Diskriminierungserfahrung eines Bio-Deutschen in einem arabischen Barber Shop.
https://www.inforadio.de/rubriken/leben/100-sekunden-leben/2022/10/rassismus-im-friseursalon.html
Staat und Gesellschaft überziehen zurzeit pauschal russische Bürger, Künstler, Wissenschaftler mit Sanktionen, grenzen sie aus, widersprechen nicht, wenn der nun ausgewechselte ukrainische Botschafter Melnik alle Russen zu Todfeinden erklärt.
Jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Thema Rassismus, Diskriminierung, Ausgrenzung, Mobbing, Gewalt, sozialer Ungleichheit etc. hat zwar zu vielen Stellen in der Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Forschung geführt, aber bei der Nagelprobe, dem täglichen Leben, scheinen wir auf der Stelle zu treten.
1989 hatte Spike Lees Film „Do the Right Thing“ Premiere. Es ist eine rasante Komödie, die sich mit Rassismus und der Entstehung von Gewalt beschäftigt.
Es ist heiß in den Straßen von New York. In Harlem steigen mit der Temperatur auch die Aggressionen. Lautstarke Auseinandersetzungen und Rap geben den Ton an. Im Mittelpunkt der schwellenden Konflikte steht ein streitbarer Italiener und seine Pizzeria. Ein falsches Wort genügt und in der Sommerhitze bahnt sich die unterdrückte Gewalt ihren Weg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Do_the_Right_Thing
1989 verarbeiteten wir (Bernd Matzkowski / Heinz Niski alias Skylla & Charybdis) unsere Eindrücke der historischen Umwälzungen, (Mauerfall, Tian’anmen-Massaker, Afghanistan Krieg etc.) auch inspiriert durch Szenen des Films, in einem Programm.
Nach mehr als 30 Jahren trägt das Programm immer noch, die Szene „Zeit verrinnt“ fiel mir ein. Nichts hat sich geändert. Herz schlägt Verstand, Verstand erreicht nicht das Herz.
Tja. Und dann gibt es noch die Neorassisten in den Parteien und im ÖRR, die behaupten, dass Weisse, Deutsche ,Europäer etc. keinen diskriminierenden Rassismus erleben.
Wegesehen und hinterher dann sagen, man hätte von alledem ja gar nichts gewusst.