Russland und die Ukraine – Vortrag von Gabriele Krone Schmalz

Nach 10 Monaten Krieg teilt sich die Gesellschaft in ein Lager von Befürwortern der Diplomatie und ein Lager, das vehement einen Siegfrieden fordert.
Die Verhandlungsbefürworter finden in den Medien kaum statt, man erfährt über sie nur durch Umfragen. Sie werden diffamiert, ausgegrenzt und man ächtet sie sozial. HerrKules hat einige „Freunde“ auf Facebook verloren, weil wir nicht in die allgemeine Kriegsbegeisterung mit einstimmen.
Die Bellizisten dominieren die Nachrichten, Talkshows, Kommentarspalten und sozialen Medien. Obwohl sie sich ihrer Sache so sicher sind, ertragen sie keine Stimmen, die Hintergründe und Ursachen des Krieges erforschen, die auf die katastrophalen Folgen für die Weltwirtschaft, den Hunger in der Welt, die Toten auf allen Seiten hinweisen.
Während mich die Grüne Außenministerin, mit ihrer Weigerung diplomatischen Druck auszuüben, nicht überrascht, die „Friedenspartei“ über militärtaktische Fragen diskutiert, statt über Strategien, wie man die USA und Russland an einen Verhandlungstisch bringt, bin ich manchmal verblüfft bis erschrocken, mit welcher Häme und mit welchem Triumphalismus einige mir auch persönlich bekannte Menschen sich am Kriegsverlauf berauschen.
Die Zeichen sind unübersehbar, wir stehen am Rande einer Weltkatastrophe, Amerika verschärft mit weiteren Sanktionen gegen China den Handelskrieg, China bereitet sich auf einen heißen Krieg vor. Und hier sehen quer durch alle politischen Lager die Menschen es als alternativlos an, dass wir in die Deindustrialisierung taumeln, soziale Errungenschaften zurückgebaut werden.

Wer 90 Minuten Zeit hat, sollte sich Gabriele Krone-Schmalz’s Vortrag über die Hintergründe des Krieges anhören. Schreibtischgeneräle werden sich dadurch nicht beirren lassen, aber sie können später nicht sagen, dass sie nicht gewusst hätten, was sie anrichten und warum sie es getan haben.

Kleine Gebrauchsanweisung: solche Vorträge lassen sich auch gut beim Kochen, Putzen, Joggen etc. hören.