April, April – macht was er will

Das ist auch so ein blöder Spruch aus der Liga „Die Rente ist sicher“ (alte CDU-Weisheit) oder „Die Versorgungssicherheit mit Gas ist gewährleistet“ (grüner Wirtschaftsminister)“ oder „Christine Lambrecht macht einen guten Job“(W. Putin).
Natürlich macht der April, was er will. Besonders im April, im Mai dann nicht mehr. Der März macht aber auch, was er will, jedenfalls im März, wobei im Märzen der Bauer angeblich die „Rösslein einspannt“ (wofür eigentlich?).

Jedenfalls hat dieser 1. April nicht mit einem Scherz, sondern Schneefall begonnen, was einmal mehr die Richtigkeit der Empfehlung für Winterreifen bestätigt: von O bis O, also von O-ktober bis O-stern. Sommerreifen also erst nach Ostern aufziehen! Die, die kein Auto haben, sind natürlich in diesem April im Vorteil: erstens müssen sie nach Ostern keinen Reifenwechsel vornehmen. Und zweitens müssen sie sich nicht über die Spritpreise ärgern. Da bleibt dann der ganze Ärger übrig für die anderen Produkte des täglichen Bedarfs, die so heißen, weil es im Moment täglich mehr des schnöden Mammons bedarf, um die Produkte käuflich zu erwerben. Ab heute gilt also: ein Pfund Butter (natürlich gute deutsche Markenbutter) zum Preis von zwei Pfund.

Aber es ist ja nicht alles teurer geworden, wie die WIRTSCHAFTSWOCHE am 24. März unter Bezug auf Daten des Statistischen Bundesamtes zu berichten wusste: preiswerter wurden Silber und Platin (-9,9 und -7,7%), Pyrotechnik zum Böllern (mehr als -2%), Zahnpasta (-1,3%) und Produkte des täglichen Bedarfs, die wir alle im Haus haben: Sprengstoffe, Zündschnüre und Zündhütchen (-2%). (https://www.wiwo.de/politik/deutschland/preissteigerung-welche-gueter-der-inflation-trotzen/28188466.html)
Also: letzten Endes ist das mit den Preissteigerungen auch eine Frage der Perspektive oder sagen wir mal der Ausgangsbasis oder des Segments, in dem Sie sich bewegen. Mir sind zum Beispiel vor einigen Jahren im Umfeld des Schiefen Turms in Pisa von vertrauenswürdigen Händlern aus Ländern, die man früher einmal als „schwarz-afrikanisch“ bezeichnet hat, Uhren der Marken Rolex, Hublot und Patek Phillipe für um die zehn EURO angeboten worden –incl. Garantie. Was ich damals nicht wusste, war, dass man solche Uhren nicht als Zeitmesser kauft, sondern als Wertanlage. Hätte ich, sagen wir mal, drei oder vier Uhren für je einen Zehner gekauft , hätte ich sicher einen Sonderpreis und Rabatt bekommen (eine Uhr kostenlos dazu!) und wäre heute ein gemachter Mann, wenn man einmal sieht, welche Preissteigerungen in wenigen Jahren in diesem Sektor der Wirtschaft zu verzeichnen sind. Jedenfalls wenn man der folgenden Preisliste Glauben schenken darf:

• Platz 15: Rolex Daytona Ref. 6263 Oyster Albino – 3.6 Millionen Euro
• Platz 14: Breguet Antique Number 2667 – 4.05 Millionen Euro
• Platz 13: Louis Moinet Meteoris – 4.14 Millionen Euro
• Platz 12: Hublot Big Bang Diamond – 4.5 Millionen Euro
• Platz 11: Patek Philippe Calibre 89 – 4.96 Millionen Euro
• Platz 10: Patek Philippe Ref. 1527 – 5.14 Millionen Euro
• Platz 9: Patek Philippe Ref. 1518 Stainless Steel – 10 Millionen Euro
• Platz 8: Paul Newman Rolex Daytona – 15.9 Millionen Euro
• Platz 7: Jacob & Co. The Billionaire Watch – 16.22 Millionen Euro
• Platz 6: Patek Philippe Henry Graves Supercomplication – 21.6 Millionen Euro
• Platz 5: Chopard 201-Karat Uhr – 22.52 Millionen Euro
• Platz 4: Jaeger-LeCoultre Joaillerie 101 Manchette – 23.43 Millionen Euro
• Platz 3: Breguet Grande Complication Marie-Antoinette – 27 Millionen Euro
• Platz 2: Graff Diamonds The Fascination – 36 Millionen Euro
• Platz 1: Graff Diamonds Hallucination – 50 Millionen Euro
(Quelle: https://www.vermoegencheck.com/teuerste-uhren-der-welt/)

Wenn ich damals investiert hätte, könnte ich heute locker ein Pfund Butter zum Preis von drei Pfund bezahlen. Ganz locker!

Chance gehabt, Chance verpasst!

Und nach Ostern Reifenwechsel!