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Liebes Tagebuch!
Manchmal komme ich an den Punkt, an dem ich mir sage: Schmeiß doch einfach alles hin, lass dich krankschreiben, gehe in Kur oder lass dich gleich ganz ausmustern! Warum?
Weil ich mich von allen im Stich gelassen fühle! Ich komme mir regelrecht vor wie das Mädchen im Sterntaler-Märchen. Allein und ausgenutzt von denen, die etwas von mir wollen, von mir profitieren können, aber mir nichts zurückgeben, wenn es nötig wäre. Nur dass, anders als im Märchen, keine Sterntaler auf mich niederfallen, die unsere Kassen füllen könnten.

Die Entscheidung für Gelsenkirchen als Standort der neuen Polizei-Hochschule – da hätte es Sterntaler auch auf mich herabgeregnet! Und dann jetzt aber diese Hängepartie! Das Ansehen der Stadt und auch meines sind durch dieses Gezerre schon längst beschädigt. Das halbe Ruhrgebiet lacht doch über Gelsenkirchen! Und wer steht an meiner Seite? Niemand!
Die Zörgiebel hält sich schön bedeckt. Warum nicht als Polizeipräsidentin eine klare Stellungnahme abgeben und sagen: Ich fände es prima, wenn die Hochschule nach Gelsenkirchen käme! Nein, beredtes Schweigen! Vielleicht will sie ja Hochschulpräsidentin werden und es sich mit niemandem verscherzen! Zuzutrauen wäre es ihr! Und der Vogel von den Stadtwerken? Für die Bäder zuständig! Tut aber so, als ginge ihn das alles überhaupt nichts an. Kein öffentliches Wort, kein klares Signal! Noch nicht einmal ein privates Wort zu mir! Und dabei war das doch unser Ansatz: Hochschulgebäude plus integriertes Schwimmbad an zentraler Stelle! Aber da schweigt des dicken Sängers Höflichkeit!
Und dann raunt auch noch der Bara in der Gegend herum, er habe ja so Ahnungen gehabt. Als wenn es keine Unterschied gibt zwischen Ahnung und Ahnungen haben! Bah! Warum der überhaupt noch wegen irgendetwas, was Gelsenkirchen betrifft, von der Presse nach seiner Meinung gefragt wird?
Und was Ahnungen angeht: Wenn jetzt die Blau-Weißen auf den letzten Metern auch noch den Aufstieg vergeigen würden, dann lacht nicht nur das halbe Ruhrgebiet über uns, sondern die ganze Republik!

Statt Sterntaler dann  Lachsalven!
Es ist zum Heulen!
Für den Moment aber erst einmal:

Schlaf gut, liebes Tagebuch!
Auf bald!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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4 Kommentare
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Fra.Prez.

Schön geschrieben

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Mar.Kol.

Neulich meinte ein Bekannter „Corona macht doof“ . Ich glaube, Unverbindlichkeit nimmt zu. Lieber „work life balance“ , nichts entscheiden, keine Stellung nehmen, Egoismus, als vielleicht mal – frei nach Oliver Kahn – „Eier haben“ . In diesem Sinne, entspanntes Wochenende, Sieg für Schalke und Glück Auf 🍀

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Heinz Niski

sooooooooo traurig, sooooo schön, mir wurden die Äuglein feucht beim Lesen. Ja, unserer Stadt ergeht es wie dem Mädchen mit den Schwefelhözern, statt 1000 Feuern nur noch ein kleines Lichtlein, in dem wir schaurig-schön hinweg gleiten in die Anders-Welt…. ich bin soooooooooo ergriffen….. schluchz… ach…. jetzt hole ich erst einmal das Buch mit den verbotenen Märchen von Anders, Grimm, Hofmannsthal mit den verbotenen Wörtern, aber vielen Geschlechtern, den Zwergen, Elfen, Trollen, Riesen, Feen, es ist soooooooooooooo schön traurig … schniff … sooooo melancholisch … ich schicke Tränen auf die Reise……. ich weine um dich Gelsenkirchen…. und die Zörgiebel hatte letztens auf einem Foto getragene Klamotten an und hat sich so schminken lassen, dass sie wie ungeschminkt aussah. Ist bestimmt eine neue PR Masche um sich an die verarmten Schichten der Stadt ranzuzwanzen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_kleine_M%C3%A4dchen_mit_den_Schwefelh%C3%B6lzern

https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File%3AThe_Little_Match_Seller_1902.ogv

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Ade.Mu.

Ademir Mustic
Ich fasse hier mal den aktuellen Stand des Vergabeverfahrens zusammen:
Das Angebot des Projektentwicklers mit dem Standort GE hätte schon in der ersten Vergabestufe aussortiert werden müssen.
Begründung:
Der Projektentwickler hat für den Erwerb des Grundstücks eine Finanzspritze aus öffentlicher Hand (von der Stadt GE) erhalten. Das ist laut Vergaberichtlinien unzulässig und führt zum Ausschluss.
Auf meinen Kommentar, dass das ein Skandal sondergleichen ist, antwortet ein Ratsmitglied der SPD (O-Ton):
„…das war ja kein Hinterzimmerbeschluss, sondern wurde im Rat der Stadt diskutiert und beschlossen.“
Auf meine Antwort, ob es das besser machen soll, ob sich niemand mit den Vergaberichtlinien beschäftigt hat und ob das Protokoll der Ratssitzung zugänglich ist, wurde nicht geantwortet.
Nochmals zur Verdeutlichung:
Die Stadt GE bezuschusst einen privaten Projektentwickler beim Erwerb eines Grundstücks, welches dieser für die Entwicklung einer öffentlichen Ausschreibung einsetzen sollte, wovon die Stadt wiederum massiv profitiert hätte.
Das kommt niemanden komisch vor?

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