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Liebes Tagebuch!
Bin ein wenig verärgert! Kaum habe ich gepostet, dass das Fest der 1000 Lichter die Innenstadt  im Bereich der Bahnhofstraße erstrahlen lassen und der Glanz der bunten Leuchten farbenfroh 20 Fassaden illuminieren wird, kommt einer meiner männlichen Mitarbeiter*innen und weist mich darauf hin, dass die Zahlenangabe 1000 ziemlich verfänglich ist, weil politisch-geschichtlich negativ besetzt. Und außerdem, so meinte er weiter, präsentiere die ARD am 30.11. „Das Adventsfest der 100.000 Lichter“ mit Florian Silbereisen. Und da wären 1000 Lichter doch ziemlich mickerig dagegen. Irgendwie ist das typisch: Nichts scheint gut genug zu sein, was ich ankündige oder anstoße. Immer wird gemeckert, gestichelt, getuschelt! Nervig!
So war das auch nach dem Besuch der Vertreter von UEFA und DFB bei uns zum Gespräch über die EM 2024, die in unserer schönen Stadt und dem schönsten Stadion der Welt stattfindet. Ganz ehrlich- bei meinem letzten Arena-Aufenthalt habe ich mir auf dem kalten Beton der Butterbrotdose fast den Hintern abgefroren! Schönes Stadion! Schön kalt — wenn man es mag! Ich mag es auf meinem kuscheligen Sofa aber lieber! Jedenfalls wurde nach dem Meeting auch rumgemeckert wegen meines Posts „Football is coming home“. Da kommt doch tatsächlich so ein junges Ding aus dem Katasteramt mit Blech im Gesicht und garantiert 100% veganer Kleidung aus nachhaltig angebautem und bei Vollmond von 12 Jungfrauen geerntetem Bio-Hanf um die Ecke und meint, das sei kulturelle Aneignung und ginge überhaupt nicht. Der Fußball käme aus England, nicht aus Deutschland, und darauf sei die Lied-Zeile bezogen. Und das könnte Engländer beleidigen und als Anmaßung ausgelegt werden, die Mikroaggressionen auslöst. Und außerdem hieße es bei den „Three Lions“ korrekt „Football´s coming home“ und nicht …is coming home. Da musste ich mich aber ganz schön zusammennehmen, um nicht zu sagen: Du bist doch bestimmt auch so eine woke Nachhaltige, die ihre abgeschnittenen Fußnägel sammelt und sie dann zur Reinigung der Zahnzwischenräume benutzt!
Zum Glück gibt es auch schöne Momente: der O vom Ordnungsamt hat mir gestern eine Flasche Rotwein auf den Tisch gestellt. Hat er aus Frankreich mitgebracht. Ein edles Tröpfchen! Das wartet schon sehnsüchtig darauf, von mir verkostet zu werden. Und das mache ich jetzt! Meine Couch-Potatoe-Hose habe ich schon an, die Kuschelsocken auch, die Schmuse-Decke wartet bereits. Und flüstert da nicht der Wein: Trinke mich, trinke mich!
Dann will ich ihn mal nicht warten lassen, das wäre doch unhöflich!
Schlafe gut, liebes Tagebuch!
Bis bald!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Ro.Bie.

Die Idee ist super. Am Inhalt muss gefeilt werden…😉.

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