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EDITORIAL:

In unserem Beitrag „Der reine Tor im (K)Auenland oder Ein Lehrstück in Naivität“ hatten wir u.a. von Kurt dem Grammel berichtet und über ihn geschrieben: „Und böse Feinde unseres guten Frodo vom Hoffnungstal sind auch die Ritter von der Schwafelrunde, die Herren vom Schwarzen Haus, angeführt von Kurt dem Grammel, einem durch und durch bösen Bauchredner.“

Auch an diesem Beispiel zeigt sich einmal mehr die Faszination des Bösen, des Abgründigen. Denn ungemein viele Zuschriften von Leserinnen (vulgo: Personen, die gebären können)  des Beitrags haben uns erreicht mit der Bitte, mehr über diesen Kurt zu erfahren. Dieser Bitte kommen wir gerne nach!

Heute: Kurt der Grammel vom Schwarzen Haus und seine Lehnsherren

Kurt der Grammel, der Anführer derer vom Schwarzen Haus, gab sich gerne leutselig, volkstümlich, liebenswürdig. So schrieb er auch gerne zuckersüße  Alltagspoesie, ganz besonders für  alle Mamis! So etwa in seinem persönlichen „Gesichtsbuch“:

Einen schönen Muttertag! Für alle Mamis der Welt“*

Aber diese Zuckerperlenworte waren nur die Verkleidung seiner wahren Gesinnung, seiner abgrundtiefen Schlechtigkeit, die ihn zu dem gemacht hatte, was er war: der bösartige Bauchredner Grammel, vor dem sich selbst die anderen Herren vom Schwarzen Haus fürchteten. Diese Schlechtigkeit konnte man am besten erkennen, wenn er sich mit Bürgern der Gemeinde anlegte, einfachen Menschen, die ihr tägliches Brot  hart erarbeiten mussten.

So führte er einst eine schmutzige Kampagne gegen drei Bürger, die sich gemeinsam mit anderen dafür einsetzten, das Leben in der Gemeinde zu verbessern, das Örtchen aufzuwerten, zu verschönern. Sie wollten weniger Verkehr von schweren Karren in der Mitte des Dorfes, wollten Arbeit, Einkauf, Kunst, Kultur und Wohnen zum Wohle der Bürger besser miteinander verbinden, aus ihrem Örtchen in der Mitte gar ein Schmuckstück machen.

Allein das stieß dem Grammel sauer auf und er begann mit  Schmutz zu werfen, meint: Unterstellungen, Verzerrungen und bös Wortgeklingel.**

Sie haben also nichts zu den genannten Argumenten zu bieten und verziehen sich lieber in Whatsaboutism?“

„Aber wenn man alles in einen Topf wirft, hat man eben Eintopf – oder eine schwierige Debattenkultur.“

„Ich frage mich ja wer hier „Wahlkampf Schmu“ betreibt… aber sei es drum.“

„Ich merke aber an Ihrer Reaktion auf mein Jeans-Beispiel eine hohe
Emotionalität. Die ist meist kein guter Ratgeber bei Abwägungen. Im übrigen genauso wenig wie Radikalkuren, aber ist ja auch immer alles leicht gesagt auf Facebook.“

So sprach er gern: die Vorschläge kaum aufgreifend, aber die Fürsprecher als naiv und dumm, zur Sache nicht sprechend, ahnungslos und radikal zugleich zu brandmarken und vor allem so zu tun, als seien diese Vorschläge nicht mehr als aufgeblasene Luftnummern.

So gingen die Tage ins Land. Kurt der Grammel zog sich ins Schwarze Haus zurück in der Gewissheit, dem aufmüpfig Volke  einmal mehr gegeben zu haben, was es verdient: verbale Maulschellen.

Allein: der Wind weht immer, wie er will. Und siehe da: eines Tages meldeten sich die Lehnsherren des Kurt  zu Worte. Sie lebten nicht unweit in einer Stadt an der Düssel, von wo aus sie das ganze Land regierten. Sie hatten, nahezu wortgleich, die Idee, die auch die Bürger dem Grammel einst zugerufen hatten und verkündeten in der Landespostille:

Die Landtagsfraktionen von CDU und FDP möchten die sterbenden Innenstädte in NRW wiederbeleben und dringen auf eine Innenstadtoffensive. In einem Antrag fordern sie unter anderem ein professionelles Leerstandsmanagement, ein neues Berufsbild „City-Manager“, die Digitalisierung des Handels und einen grundlegenden Wandel der urbanen Zentren.(…)

Oliver Kehr (CDU) wirbt für einen radikalen Neuanfang: „Die Innenstadt der Zukunft wird weit mehr sein müssen als eine Shopping-Mall unter freiem Himmel.“ CDU und FDP möchten, dass sich die Innenstädte in Orte verwandeln, in denen sich Einkauf, Wohnen, Arbeit, Kunst, Kultur und Gastronomie mischen.“***

Nun hat der Grammel aber ein Problem: Was er soeben noch verhöhnt und lächerlich gemacht, als dumm, naiv und allzu radikal geschmäht, das soll nun nach der Landesherren Wille im ganzen Land vollzogen werden.

Nun wird der böse Bub sich winden und wenden müssen, dass er in seinem Heimatorte das nicht will, was doch die Lehnsherren im ganzen Lande fördern wollen.

Wie er sich aus der Schlinge ziehen will? Die Antwort:

Vielleicht in einer Folgeepisode!

*https://www.facebook.com/cdugelsenkirchen/photos/a.1166684583348029/4623271324355987/?type=3&theater

** Die folgenden Zitate stammen aus „Gesichtsbuchbeiträgen“ von Kurt dem Grammel

***https://www.waz.de/politik/landespolitik/rettungsplaene-fuer-die-sterbenden-innenstaedte-in-nrw-id232314773.html

 

 

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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