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Aus der Idee, Kunst und Kultur als Bausteine einer gelingenden Stadtgesellschaft zu verankern, entdeckt Neighboring Satellites alte, unbekannte und versteckte Räume, um neue Orte der Verständigung und gemeinsamen Zukunftsgestaltung zu schaffen …

Benachbarte Satelliten, ein Fördergeldprojekt, wenns hilft die Arbeitslosenzahlen zu reduzieren, warum nicht. Mir scheint das Programm zu sein, die Nähe aus der Ferne zu beschreiben, statt unbeschreibliche Nähe suchen. Wie auch schon früher, wird der größte Teil der Rotthäuser diese Annäherungsversuche an sie ignorieren, die einen wegen der Sprachbarriere, die anderen wegen der kulturellen Schranken. Heute bin ich zufällig zeitgleich durch eine mir verlorene Gegend geschlendert und über diesen Podcast gestolpert.

 

 

 

In der zweiten Folge des „Neighboring Satellites“-Homecasts erzählen wir euch aus der vergangenen und gegenwärtigen Geschichte Rotthausens. Von Bergbau und Industrie – geht im Ruhrgebiet echt nicht anders –, aber auch vom kulturellen Miteinander. Was zum Beispiel reizt einen Filmemacher an seiner Heimat, wie blickt ein Fotograf auf seinen Stadtteil, und warum sind die Rotthauser eigentlich Rheinländer? – Und speziell, aber total inklusive: Die jetzt schon beliebte Serie: „Rottflausen im Kopf – Kunterbunt daherkommende Geschichten und Funfacts über Rotthausen“ …

Bis die Tage in der Umlaufbahn. Bleibt dran!


Ich habe wie folgt kommentiert:

Sympathisch kurzweilig, unterhaltsam gemacht und einiges war mir unbekannt. Dank K.H. Rabas, dem lebenden Geschichtsbuch der Stadt, verstehe ich die alten Rotthäuser nun besser. Zufällig war ich heute nach gefühlt 30 Jahren zu Fuß unterwegs (Auto in der Werkstatt) und kam an meiner ehemaligen Arbeitsstätte (Karl-Meyer 1970) und Wohnstätte (Villa Dahlbusch 1984) vorbei. Manches scheint mir zeitgeist-trendiger, mancher Leerstandverfall gelungen kaschiert versteckt, der Proll-Charme der 70ziger, mit Kneipen, Porno-Kino, Fettbrat-Buden und Kohle-Seilbahn ist Geschichte.

Was mag da in dem Haus sein, wo früher das Belgische (?) Konsulat war?

Filmemacher und Lebemann Robert Hartmann, mein damaliger Vermieter, weiß gekleidet, Rauschbart, ich mochte seinen Film „Essen zu durchqueren“ – tolles Stück melancholischer Agit-Prop Doku Film Kultur. Fiel mitten im Leben tot um. Es war meine erste jüdische Beerdigung.

Was fiel mir als aller.. aller aller wichtigstes beim Schlendern Höhe „Am Dahlbusch“ ein? Die Regenwürmer, die wir dort „ernteten“, als das Brachland für den Straßenbau gerodet wurde. Mutterboden sicher 2 Meter tief, Würmer dick und fett und groß wie Schlangen.

Was fiel mir beim queren der Karl Meyer ein? Die Dramen und Freiheitskämpfe des schwulen Sohnes eines geachteten Geschäftsmannes (und Schwulen Feindes) dort, der seinen Sohn nicht akzeptieren konnte, der Hass, die sadistischen Quälereien einer Geschäftsfrau an ihrem Nachzügler Sohn – ich hätte intensiver einschreiten müssen, Schande über mich. Der Eisen- Haushaltswaren Mann, der jede Schraube hatte und auch einzeln verkaufte und auch sonst ein mir unbekanntes Werkzeug-Kleineisenwaren Universum in seinem Kopf kartografiert hatte.

Später dann, die Original-Arbeiter-Schweiß Kolpinghauskultur war nicht mein Ding, nahm ich an der einen oder anderen türkischen Hochzeitsfeier dort teil. Vom Regen in die Traufe. Die (lesbischen) Bekannten mussten ihre Orientierung verheimlichen, die einzig mir bekannte geschiedene türkische Frau, saß am Katzentisch.

Ich teile den im Beitrag ausgesprochenen Verdacht, dass Rotthausen auch mit großen Gentrifizierungs-Geldspritzen, kein Hippes Quartier werden wird. So weit alles gut

Das Geschurmel um dieses unausgesprochene „irgendwie etwas nicht Problem was irgendwie verhindert dass usw.“ ist ein typisches Lifestyle-Linke Phänomen, das die Konflikte zwischen den neuen Zuwanderern und den ein paar Tage länger dort lebenden bewusst ausklammert.

Schade, dafür gibt es einen Punkte Abzug wegen Oberflächlichkeit oder Zensurschere im Kopf.

Ansonsten: hat Spaß gemacht den Beitrag zu hören.

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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