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Gestern gab´s am Eingang zu dem Supermarkt, den aufzusuchen ich mich anheischig gemacht,
Ein lärmend Durcheinander aufgeregter Menschen,
Einen Auflauf gar, der zum Tumulte gleichsam sich erhob.

Ein Mann, komplett im schwarzen Taucheranzug, mit Flossen, Maske und auch Schnorchel ausgestattet, begehrte Einlass

In das Paradies der Warenwelt, den Olymp des Kaufens, Den Erfüllungsort der Lebensmittellust.

In einem selbst gebauten Wägelchen, so schien es mir,
Zog er hinter sich, mit mühsam-schwerfälligem Schritt,
Bedingt durch der Taucherflossen Sperrigkeit,
Klosettpapier und Küchenrollen, in großer Anzahl wohl.

Er sei gekommen, so sprach in wohlgesetzter Rede er,
Dies einst Erworbene zurückzubringen an den Ort des Kaufs,
Begehre deshalb nicht nur Einlass, sondern Erstattung auch des Geldes, das dereinst er hab´ entrichten müssen.

Auch, so fuhr er fort, habe Hefeblöcke er dabei,
Und literweise feinstes Öl, abgefüllt in Flaschen,
Dazu noch Mehl, dutzendkilofach, vom Typ 405,
Nebst der Konserven viele und Zucker, weiß und rieselfähig.

Doch an der Tür, ein Mann, mit dem Nacken eines Stiers,
In Schwarz gekleidet und mit muskulösem Arm,
Verwehrte, unbeeindruckt von des Tauchers Vortrag,
Den Zugang ihm zum Einkaufsparadies.

Da erhob sich laut des Volkes Stimme in Buhs und Pfuis
Zum Manne mit dem muskulösen Arm, der grimmen Blicks Sich extra breit gemacht, dem Taucher auch wohl mit Gewalt
den Eintritt in die Einkaufshalle unerbittlich zu verwehren.

Da riss man auf die Rollen weißer weicher Blätter
Und warf dem Manne sie in sein so grimmiges Gesicht
Eingeölt war er in Windeseile und auch bezuckert überall
Verklebt mit Hefe fand er sich sekundenschnell.

Und bald ward er beiseit gedrängt gar von der Menge
Und der Taucher ward getragen unter lautem Jubelruf
Hinein in die große Einkaufshalle und die Reihen der Regale
Und war genannt mit Ehrennamen mancherlei

Toilettenkönig, Hefefürst, Zuckerkönig, Ölbaron
Du Taucher, Mann und Freund des Volkes und der Ehre
Wir preisen deinen Widerstand und deinen Mut
Du Konservenkaiser ,Vorbild auch und Ehrenmann

Da wacht ich auf aus jenem Traum und sah mit Schrecken
Und ganz verklebten Auges herab bis zu meinen Füßen
Zwei schwarze Taucherflossen grinsten da mich an
Da wusst ich es: Corona sitzt nicht in der Lunge!

Sondern im Gehirn!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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