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Heute mit Zahlen, Zappelmännern, Zombies, Zahnlosen und der Zukunft

Seit Wochen werden wir zugeschossen mit Zahlen, Zahlen, Zahlen, wobei zwei Zahlengruppen dominant sind: Einmal die Milliardenbeträge, die der Staat zur Verfügung stellt, ohne zu sagen, wer für diese Beträge gerade stehen wird (um das Wort Steuererhöhung zu vermeiden). Und dann die Corona-Zahlen, die uns mittlerweile alle zu Virusexperten haben mutieren lassen. In dieser Zahlenflut können die wirklich wichtigen Daten auch schon mal verloren gehen, z.B. die aus dem RKI – Bulletin 17/2020. In diesem Dokument befindet sich ein Schaubild (Abb.4), das die Reproduktionszahl (vereinfacht: den Ansteckungsgrad) des Virus zeigt. Dieser lag am 22.3. bereits unter 0, was bedeutet, dass – statistisch – ein Infizierter weniger als einen weiteren Menschen infiziert (hat). Am 23.3 wurde dennoch das rigide „Kontaktverbot“ ausgesprochen und Deutschland in den Tiefschlaf geschickt – was aber nicht zu einem wesentlichen Absinken des R-Wertes geführt hat, denn dieser blieb – mit leichten Schwankungen – bei bzw. überwiegend unter 1. Zu den Schwankungen schreibt das RKI: „Ein weiterer Aspekt ist aber auch, dass in Deutschland die Testkapazitäten deutlich erhöht worden sind und durch stärkeres Testen ein insgesamt größerer Teil der Infektionen sichtbar wird. Dieser strukturelle Effekt und der dadurch bedingte Anstieg der Meldezahlen kann dazu führen, dass der aktuelle R-Wert das reale Geschehen etwas überschätzt.“ Meint zweierlei: mehr Test führen strukturell zur Erfassung von mehr Infektionen. Zweitens täuscht dann diese Erfassung von mehr Infektionen einen höheren R-Wert vor (wird „etwas überschätzt“). Kurz und gut: ein R-Wert unter bzw. bei 1 war bereits vor Einführung des Kontaktverbots erreicht (Mitte März lag der Wert noch bei 3.5), so dass die Frage gestellt werden kann (oder sogar muss), ob die mit dem 23.3. getroffenen Maßnahmen tatsächlich notwendig und zielführend waren, sondern nicht vielmehr getroffen worden sind, um Versäumnisse zu kaschieren (Mangel an Schutzkleidung und Hygienemaßnahmen in der Breite, fehlende Vorsorge für die besonders gefährdeten Gruppen, z.B. in Alten- und Pflegeheimen, Fehlen einfachster Schutzmasken für die Bevölkerung etc.) ?

Eine Nebenerscheinung der Krise, die keine Korona-Krise ist, sondern Ausdruck eines Staatsversagens, sind die Zappelmänner, allen voran unser Landesvater Laschet. Als sich die Virusgefahr schon abzeichnete, musste die Frohnatur natürlich Karnevalsereignisse noch absegnen, dann zappelte er herum mit klaren Entscheidungen, und in den letzten Wochen, nachdem er den Lockerungszappelmann gegeben hatte und sich dann doch Merkel und Söder beugte, zappelte er als Maskenmann herum, bis er nachgab, so dass in NRW nun auch ab Montag Maskenzwang herrscht, womit wir also wieder beim Karneval angekommen sind. Mit Laschet in der Rolle als definitiver Zappelphilipp!

Es gibt doch Zombies, bildlich gesprochen. Weil sie von Teilen der Presse am Leben gehalten werden. Gemeint sind natürlich die Untoten der vormaligen FFF- Bewegung. Eine Bewegung, die keine mehr ist, jetzt aber digital „streikt“. Ein Mensch wie ich versteht unter einem digitalen Streik so etwas wie Handy-und Computerfasten, also den Verzicht, die Abwesenheit im Netz. Dem ist aber nicht so! Digitalstreik bedeutet, in der Umkehrung des Begriffs Streik, hier das Gegenteil – die vermehrte Präsenz im Internet. Da stört die Klimaschützer auch nicht, dass Server riesige Mengen an Energie verbrauchen und die gesamte Nutzung von Internet, Smartphones, Tablets und Computern verantwortlich ist für gigantische Mengen an CO2. Aber herzig sind sie schon, die FFF-Zombies! Da sollen Einzelne (!!!) angeblich in Gelsenkirchen clean-up Aktionen (???) durchführen, in Oberhausen sollen Mini-Demos stattfinden (ein Mensch-ein Plakat), in Essen sollen vor dem Rathaus mehrere Plakate ausgelegt werden. Und darauf stehen dann herzige Sprüche, z. B.  „Klima – aussichtsloser als mein Mathe-Abi“ (Quelle. WAZ, 23.11. 20, S.WPL 2). Mein Ratschlag: man sollte die FFF-Zombies unter Naturschutz stellen, bevor es zu spät ist!

Eine weitere Gruppe dieser Tage sind die Zahnlosen. Aber eigentlich gab es diese Gruppe schon vorher, wir nehmen sie nur deutlicher wahr. Diese Gruppe setzt sich aus zwei Untergruppen zusammen: einmal diejenigen, die in den Bundes-, Landes- und Kommunalparlamenten sitzen und natürlich im Europaparlament und anscheinend im Moment überflüssig sind; die zweite Untergruppe sind die Medienmenschen, besonders die in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und den sogenannten Leitmedien. Sieht man von wenigen Ausnahmen ab, haben diese beiden Gruppen sich für zwei Strategien entschieden: die eine Strategie ist das Schweigen und das Abnicken aller Regierungsmaßnahmen, die zweite Strategie ist die des Belobigens unter dem Motto „Noch nie war die Regierung so wertvoll wie heute“. Die zentrale These für die Begründung aller Maßnahmen der Regierung  war (und ist)  immer wieder, wir lebten in einer Krise, wie wir sie seit dem Ende des 2. Weltkrieges noch nicht erlebt hätten. Ja, dem Satz kann man zustimmen, wenn man darunter versteht, dass in keiner Phase seit der Gründung der Bundesrepublik zahlreiche Grundrechte in einer derartigen Geschwindigkeit außer Kraft gesetzt worden sind wie in diesen Tagen. Dass sich nun etwas Widerspruch zu regen beginnt, von der Kanzlerin als Diskussionsorgien diffamiert, ist ein kleiner Hoffnungsstreif am Horizont, der sich aber noch als Strohfeuer erweisen kann.

Das wird die Zukunft zeigen. Und die beginnt heute! Oder wie es mein Klassenkamerad Victor Hugo sagte:

Die Zukunft hat viele Namen:

Für Schwache ist sie das Unerreichbare,

für die Furchtsamen das Unbekannte,

für die Mutigen die Chance.

LINK ZUM DOKUMENT DES RKI

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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