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Heute mit Zahlen, Kilometern, Frauen und sprachlicher Verwirrung

Die Deutschen sind ja angeblich ziemlich verbissene Umweltschützer! Daran muss es wohl liegen, dass im Sommer 2018 lediglich 80,5 Millionen Menschen von den deutschen Hauptflughäfen (!!) zu einer Flugreise (zu was auch sonst?) aufgebrochen sind und ihre ökologischen Fußabdrücke auf dem Boden des Flughafens und am Himmel hinterlassen haben. Das waren nur 2,4 Millionen (3 %) mehr als im Vorjahr und noch nicht einmal die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik von etwa 83 Millionen Einwohnern!

Der ADAC und die Landesregierung streiten darüber, ob es im Jahr 2018 auf den nordrhein-westfälischen Autobahnen nur 103000 KM (Regierung) oder 486 000 KM Stau (ADAC), also mehr als das Vierfache als bei der Regierung, gegeben hat. Diese abweichenden Ergebnisse haben zwei wesentliche Ursachen: einmal unterschiedliche Zählmethoden, andererseits die Zurückhaltung der Bundesbürger beim Fliegen im Sommer. Wären mehr Bundesbürger im Sommer von deutschen Hauptflughäfen abgeflogen, dann hätte es wahrscheinlich, egal nach welcher Zählmethode,  weniger Staus auf Autobahnen gegeben und alle wären pünktlicher angekommen.

Dieses Ziel will auch die deutsche Bahn erreichen. Die Pünktlichkeit der Fernzüge –  Verkehrsmittel, die nicht von deutschen Hauptflughäfen abfliegen – soll um 1,6% auf 76,5 % steigen, was bedeuten würde, dass weniger als ein Viertel aller Fernzüge unpünktlich ankommt. Ob es weniger Staus auf Autobahnen geben wird, wenn einmal alle Züge pünktlich ankommen und die Passagiere anschließend in ein Flugzeug umsteigen, um die Autobahnen in NRW zu meiden, kann man im Moment noch nicht exakt berechnen.

Was man exakt sagen kann: seit 100 Jahren gibt es jetzt das Frauenwahlrecht. Das war, geschichtlich gesehen, ein großer Fortschritt, denn endlich war Schluss damit, dass nur blöde Männer wählen und gewählt werden konnten, sondern seit hundert Jahren nun auch blöde Frauen – quer durch alle Parteien und Gruppierungen.

Besonders viele Frauen gibt es ja bei den Grünen, und die (also die Grünen) haben jetzt im Bundestag , sprachlich etwas verwirrend und sich verirrend, gefordert, dass es für Flüchtlinge „kostenlose Berater“ geben soll, die den Asylantrag „kostenlos“ begleiten sollen. Gemeint ist damit wahrscheinlich, dass die Gemeinschaft der Steuerzahler den Berater bezahlen soll, nicht aber  dass die Berater kostenlos, also ohne Entgelt, wahlweise ehrenamtlich, beraten. Ob die Berater mit dem Zug (Achtung, Verspätung!), mit dem Auto (Achtung, Stau!) oder mit einem Flugzeug von einem Hauptflughafen aus (Achtung, ökologischer Fußabdruck!) kostenfrei zu ihren Klienten fahren können, ist allerdings noch nicht geklärt.

Vielleicht aber in 100 Jahren!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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