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Nicht immer existiert Kunst um ihrer selbst Willen, dass es auch ein fruchtbares Zusammenwirken von Auftraggeber und Produzenten geben kann, beweist Hraven Tersgelunds Plastik „Denkerhase,“ eine Adaption Barry Flagananns Thinker on a rock, auf dem Alfred-Fischer-Platz am Hans Sachs Haus. Die melancholische Schwere des zitierten Denkers von Rodin wird hier ohne Anbiederung an den Zeitgeist spielerisch aufgebrochen in einen fast sphärisch ätherisch lusziden oberen Teil, der in der Hasengestalt filigran Fruchtbarkeit (der Gedanken?) symbolisierend, Höhenflüge andeutet, ohne die Erdung verloren zu haben. Wie verwachsen auf und mit Kohle, thronend auf tauben Gestein, erinnert die Bronzefigur an die Zeiten der Stadt der Tausend Feuer, an schwarzes Gold, an rotglühende Ströme aus Stahl, gewalzt, verfüllt in Thomas Birnen, erhitzt und abgekühlt, gleichsam geformt wie Gedanken, Ideen, Visionen. Das Ringen von Politik und Verwaltung um die beste aller Gestaltungen des kommunalen Gemeinwesens, wird als genialischer Kontrapunkt zur Gravitationskraft der Vergangenheit inszeniert. Das hat Leichtigkeit, ohne Oberflächlich zu wirken, das ist anrührend, ohne in Banalität abzugleiten, das ist einmal mehr ein großer Wurf der Kulturpolitik, die dem im Stadtnorden behausten amorphen Blobster, einen südlichen Antipoden zugesellt hat.

Das hat Kraft, das hat Mut, das beweist allen Unkenrufen zum Trotz, dass Gelsenkirchen kulturell immer schon in der Oberliga spielte und Impulse in die Republik sandte.

Zu finden ist die Arbeit von H. Tersgelund auf dem Alfred Fischer Platz am Hans Sachs Haus unter den Koordinaten 51.510852, 7.091984

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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