Vor einiger Zeit fragte ich einige “Geflüchteten-Unterstützergruppen” informell, was sie bei psychischen Problemen, Verhaltensauffälligkeiten, Geschlechterdiskriminierung von und durch Flüchtlingen machen würden.
Nichts.
Diese Probleme gäbe es in ihren Gruppen nicht. Die Menschen hätten näher liegendere Probleme, Spracherwerb z.B.
Erstaunlich, schließlich ging es um entwurzelte Menschen, traumatisierte, Menschen aus stark patriarchal geprägten Strukturen, die nun innerhalb einer fremden Kultur ihr Leben selber organisieren müssen.
Über Umwege bekam ich durch Theateraufführungen von Flüchtlingen, durch von ihnen selbst verfasste Lyrik und Prosa, dann doch nähere Einblicke in ihr Leben, ihre Wünsche, Träume, Ängste. Manches hat mich beeindruckt, manches besorgt.
Vor der Kölner Silvesternacht wurden einfache Fragen, wie man z.B. mit dem zwangsläufig auftretenden sexuellen Notstand hunderttausender junger Männer umgehen solle, die hier kaum eine Chance auf eine Partnerin hätten, als fremdenfeindlicher Teufelskram gegeißelt.
Nach der Silvesternacht ist es RUHIG geworden. Von irgendwelchen breit geführten Debatten, wie denn nun diese Integration weiter gehen solle, hört man kaum noch etwas. Viel AfD Hysterie, ab und an nachdenkliches von Menschen wie Ahmed Mansour.
Ich fürchte, dass wir schon jetzt in einer Schweigespirale stecken und kann als Gegenmittel allen das Buch “Ihr Scheinheiligen! Doppelmoral und falsche Toleranz – Die Parallelwelt der Deutschtürken und die Deutschen” von Tuba Sarica empfehlen.
Sarica lässt den Leser Teil haben an ihrem ganz persönlichen Entwicklungs- und Befreiungsprozess aus der Parallelwelt der türkischen Community. Das Buch ist eine flammende Liebeserklärung an die deutsche Gesellschaft, an die Freiheit, das Selbstbestimmungsrecht und ein Appell, diese Errungenschaften zu schützen.
Viele der beschriebenen Muster der türkischen Community lassen sich sicherlich auf die Kriegsflüchtlinge aus Syrien übertragen, falls wir in zwei, drei Generationen nicht weitere Parallelwelten innerhalb der deutschen Gesellschaft haben wollen, sollten wir alle uns heute mit den Problemen auseinander setzen, die Sarica benennt.
Vermutlich wird es aber nicht dazu kommen, weil die Mehrheitsgesellschaft sich weiter an Themen abarbeitet, wie: ist die Benennung eines Problems Rassismus? Sind Bedenkenträger noch Demokraten? Darf man religiöse, kulturelle oder gruppenspezifische Handlungsmuster als Muster erkennen? Darf gruppenspezifisches Verhalten auch einer Gruppe zugeordnet werden? Ist die Anwendung des Grundgesetzes Kulturfaschismus?
Wer kein Facebook hat, es ist ein deutsche Welle Interview mit Männern in Jordanien zum Thema “Was würdest du machen, wenn deine Schwester arbeiten gehen würde?” Sie umbringen..
https://www.facebook.com/dw.stories/videos/1415907155187685/
Ich gehe davon aus, dass wir uns in den nächsten Jahrzehnten in der Tat mit Problemen beschäftigen werden, von denen wir noch nichts ahnen. Danke für den Hinweis auf das Buch.
https://www.heise.de/tp/features/Anschein-der-Modernitaet-4127431.html?seite=all
In Gelsenkirchen ist der Zug abgefahren, nicht mehr aufzuhalten. Das darf nur nicht gesagt werden.