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Richtig unter die Leute gebracht hat das ein Rechtsanwalt, von dem ein Kollege einst sagte, er sei so leer, er sei eigentlich nur ein Vollbart mit einem Mann dran.

Gemeint ist der Dritte aus dem Bunde des Trios der RAF-Anwälte, Schily, Ströbele, Mahler.

Horst Mahler ist ein wenig unheimlich. So eine Art Graf von Sainte Germain. Ein Schattenmensch mit einer lauten Stimme. Schade für ihn und gut für uns ist, das niemand so recht diese Stimme hört. Sein Wechsel von extrem links nach extrem rechts hat nach eigenen Angaben nie stattgefunden, es geht ihm nur um Recht. Recht im Sinne von Justiz und gegen dessen Ummäntelung.

Und was er richtig unter die Leute gebracht hat, ist die Tatsache der Nichtexistenz der Bundesrepublik Deutschlands. Ob wir es glauben oder nicht. ob es Bielefeld nun gibt oder nicht, wir alle, die wir einen Deutschen Pass haben, sind noch Bürger des Deutschen Reiches. Dieses Reich hat keinen Nachfolger und schon gar nicht unsere Republik als solchen.

Warum?

Laut Mahler fehlte nach der Kriegsordnung der Menschheit etwas zum Krieg 1945 Elementares, nämlich der Friedensvertrag. Die Kriegsordnung hat sich sich in Jahrhunderten mehr als ein Agreement denn als Vertrag zwischen Staaten in Jahrtausenden entwickelt, bis hin zu der historischen Beurkundung 1899 in Den Haag. Eines ist geblieben: Das „Vae Victi!“ des Brennus. „Wehe den Besiegten!“ Nach der deutschen Katastrophe des 30jährigen Krieges glaubten die damaligen Verbrecher (mochten sie auch gekrönten Hauptes gewesen sein, es waren Verbrecher), es könne nicht schlimmer kommen und begannen über ein schriftliches Kriegrecht nachzudenken. Es kam schlimmer. Was damals begann  – obwohl es an Brutalität nicht zu überbieten war – der Krieg gegen Zivilisten, wurde Methode. Es kamen Rotterdam und Warschau, es kamen Hamburg, Köln und Dresden. Und es gipfelte im Abwurf von Kernwaffen auf Holz- und Papierhäuser und Napalmkanistern auf Strohhütten in Japan und Vietnam.

Aber immer endete es auch nach der Kapitulation eines Kombattanten mit einem Waffenstillstand und einem Friedensvertrag. Einem europäischen „Kulturstaat“ gelang  es dann, mit einem Friedensvertrag, der der Kastration einer einst großen Nation gleichkam, dem größten Halunken der Weltgeschichte den Weg zu bahnen.

Der Friedensvertrag zeigte auf und an, welchen Inhalt denn diesesmal das „Vae Victi“ dem Victi bereiststellte. Aber – er ist auch immer der Beginn einer gewissen Normalität.

Den hat man Deutschland verweigert und zwar bis auf den heutigen Tag.Und dann kommt, nun, man kann es Betriebsblindheit nennen, aber möglich wäre auch ein: Fast perverse Liebe zur Wahrheit. Bis vor ein paar Jahren hat überhaupt kein Mensch daran gedacht. Zwar wunderte man sich, dass die BRD, nennen wir sie trotzdem so, nicht im Sicherheitsrat der UNO sitzt, oder niederländische und kanadische F16-Jäger nach Gutdünken unseren Luftraum als Spielplatz benutzen, dass die Städte und Gemeinden des Münster- und Emslandes die Exxon nicht loswerden, trotz eines deutlichen „Nein“ zum Fracking. In diesem Lande scheinen die unmittelbaren Belange des Staatsvolkes hinter denen Europas herzuhinken. Auch unser Schäuble, immer gut zu Rad (ich darf das, ich sitze selber in so einem Gefährt), jener Schäuble, der bereits 2x öffentlich verkündet hat, daß Deutschland seit dem Mai 1945 nicht mehr souverän ist, meint also, es müsse gewusst werden.

Es muss geändert werden, wenn es völkerrechtlich so stimmt.

Nun hat die Sache, wie der Herr Mahler nicht müde wird zu verkünden, ob er nun gerade im Knast sitzt oder nicht, solche Leute haben ihre Kanäle, auch einen teuren Aspekt mit Namen Europa. Als „Vaterland der Vaterländer“ einst von Schuman, De Gaulle, Adenauer, Spaak auf die Reise gebracht zur Verbesserung des Lebensstandards und nun, als mystisches Muss, meiner und nachfolgender Generationen als Fass ohne Boden durch Politiker und Brüsselbeamten, fertig gemacht, aber wenigstens Paternosterfrei und mit genormten Renekloden hinterlassen. Europa nur noch um Europas Willen. Nach der Sicht auf die mangelnde Souveränität ohne die BRD, entpuppt sich Mitterands Euro als verstecktse Reparationsmedium ungeheurer Höhe. Großbritannien als Sieger hat nicht mitgemacht bei diesem traurigen Spiel. Wenn also die BRD seit dem 9. Mai 1945 nicht mehr souverän ist, wer ist dann der Souverän in Europa? Die USA? Graben die das jetzt aus, wo ihre Finanzwelt vollkommen das Maß verloren hat und um kurzer, aber heftiger Profite willen die eigene Industrie ruiniert? Oder hat es die Wallstreet diesmal nur auf den farbigen Präsidenten abgesehen? Oder ist Frankreich der Souverän Europas? Dieses Frankreich, das wie kein zweites Land neben Deutschland der Verlierer in diesem Krieg war? Wollte Mitterand nach dem Louisdor endlich wieder eine Währung haben, die der „Größe“ und „Erhabenheit“ seiner „Grande Nation“ entspricht? Die Sowjetunion als Sieger gibt es überhaupt nicht mehr.

Und uns hat es nie gegeben. Wenn ein Land nicht souverän ist, so Mahler, sind auch alle Verträge mit diesem Land Null und Nichtig. Andererseits gehören uns noch die Kolonien Deutsch-Südwest, Deutsch Ost-Afrika, Deutsch-Westafrika. Was er damit anfangen will, sagt der feine Herr Rechtsradikaler nicht. Nimmt man dann noch Dr. Adenauer hinzu, der erklärte, jetzt, 1949, sei das alte Deutschland wieder beieinander. Das Land drüben, „hinger de Elwe“, seinen nur die alten Kolonien.

Die Ostalgiker, die der DDR nachtrauern würden sich freuen. Aber nur, bis die Rechnungen kämen…

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Von Friedhelm Möllmann

Friedhelm wurde im Februar 1950 in Gladbeck Zweckel geboren, zog im Alter von einem Monat nach Scholven um und wurde damit zum überzeugten Bueraner. Er ist bekennender Christ und wohl auch bekennender, weil kritischer Katholik. Schriftsetzer mit allen Gutenbergschen Würden. Gelernt hat er bei der damals besten “Bude” der Welt, K+B auf der Hagenstraße in Buer. Er ist ohne Probleme durch die Zwiespältigkeit der Jugend, hie DPSG, dort Rock’n'roll, gekommen. Er hat kein Abitur. Seit 1980 ist er verheiratet, mit mittlerweile zwei erwachsenen Nachfahren, nach 3 Herzinfarkten und einem Stammhirnapoplex ist er seit 2011 berentet und nicht mehr ganz fit – aber nur körperlich!! Er gehört keiner Partei an, wobei er den Unionsparteien, der FDP, den Piraten, den Grünen und den Linken ganz besonders nicht angehört. Nach IG Druck und Papier, nachmals IG Medien, jetzt bei IG ver.Di nur noch zum Rentnerbeitrag Mitglied. Friedhelm Möllmann verstarb im Oktober 2015.

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