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heute beginnt die 50.buli-saison. das ist schön. für die schalker aber erst am sonntag- das ist nicht so schön, denn wir müssen uns gedulden.

und dann noch ein auswärtsspiel zur saisoneröffnung. das ist fast eine zumutung, jedenfalls dann, wenn man nicht zu den vielfahrern gehört, die nahezu jedes auswärtsspiel der blau-weißen begleiten.

folglich: glotze. aber nicht privat, sondern im rudel.

und da gibt es in der innenstadt zwei völlig unterschiedliche angebote, die ich hier kurz vorstelle. wer es etwas gesetzter, gediegener, bürgerlicher mag, für den ist graziella 2 (ein ableger der eisdiele) der richtige ort, gelegen unmittelbar neben der hauptstelle der sparkasse und auch sonntags geöffnet, wenn schalke spielt (ab etwa 1 1/2 stunden vor spielbeginn).

hier sitzen die raucher im obergeschoss vor einer videoleinwand, die nicht-raucher im erdgeschoss, wo sich nicht nur der fernsehschirm, sondern auch die in den raum integrierte küchenzeile befindet. front-cooking also, was, je nach bestellungslage, nicht nur einen sportlichen, sondern auch einen olfaktorischen genuss bietet, weil die düfte der frisch zubereiteten speisen (italienischer einschlag, bodenständig, fair vom preis-leistungsverhältnis her) durch den raum ziehen. die tische im erdgeschoss sind bei schalkespielen immer besetzt- wer also unbedingt hier sitzen will, sollte reservieren. das publikum ist gemischt, es dominieren aber mittelalte und ältere semester. durchaus bürgerlich situiert, wie es den anschein hat. zum teil haben die „stammgäste“ auch ihre „stammplätze“. die stimmung ist durchaus gut, aber es gibt doch auch nörgler, die nach zehn miuten schon wissen: das wird heute nichts.

eine gänzlich andere atmo herrscht in „charlys bummelzug“ (bahnhof) vor. die kneipe ist dunkel (holz), verwinkelt und verraucht (raucherclub, aber auch für nichtraucher geöffnet). hier dominieren kuttenträger mit „proletarischem“ einschlag, die gerne ihr pilschen zischen und qualmen.hier trifft man auf die eine oder andere schattenexistenz(verschattete existenz), aber eben auch auf die 110%-schalker (rollstuhlfahrerin, deren rolli über und über mit wimpeln, aufklebern u.ä. bestückt ist). servieren in graziella schnieke mädels, so stehen hier charmante drachen hinter der theke, die mit ruhri-herz alles im griff haben. schießen die schalker ein tor, gehen in führung – dann ist hier kirmesstimmung (bei graziella freude). beide orte haben also etwas für sich. und obwohl ich eigentlich lieber im „bummelzug“ bin, auch wenn die klamotten und man selbst, besonders die haare, nach einem spiel wie ein voller aschenbecher miefen, findet man mich bei auswärtsspielen bei graziella 2, weil ich die räucherkammer meinem zehnjährigen paul nicht zumuten will und weil er in graziella auch schon als „stammgast“ anerkannt ist.{jcomments on}

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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