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Download Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 20, Gelsenkirchen, September 1982

September 1982:
Die Nr. 20/1982 der Zeitung „Emscherbote“ erscheint. Bekannt gegeben wird, dass die Zeitung nun für 1,50,- DM verkauft wird. Dazu bemerkt die Redaktion: „Es erübrigt sich wohl, die ständig wiederkehrende Argumentation für die Preiserhöhung einer Zeitung aufzufrischen. Alles ist allen längst bekannt. Uns beim Emscherboten plagt darüber hinaus ein dickes Manko, das wir seit Bestehen der Zeitung mit uns rumschleppen.

Von jeder Ausgabe häufen sich Restbestände, weil trotz aller Absprachen wir den Verkauf nicht zufriedenstellend organisiert kriegen. Wir sind zu wenige, die zu viel machen müssen. So schleppen wir neben den Stapeln alter Emscherboten auch ca. 1.500,– DM Schulden mit uns rum. Der Drucker steigt uns so langsam auf ’s Dach, und es klappt auch nicht so mit den Anzeigen, die allein den Ausgleich schaffen könnten … Langsam ist auch unsere Kraft erschöpft Uns fehlen an Ideen, wir unsere Zeitung mehr unter Leute bringen können, so dass sie sich selber trägt. Momentan scheint uns die einzigste Lösung darin zu liegen, den ER teurer zu machen natürlich nicht ohne Gegenleistung. Wir wollen die Seitenzahl konstant auf 28 Seiten erhöhen und den Preis auf 1,50 DM raufsetzen. Das heißt z.B. auch, dass die Abos teurer werden, versteht sich ja eigentlich von selbst, ne! So, dann wollen wir mal sehen, dass sich unser Finanzloch schließt. Helft mit.“

Artikel der Ausgabe sind:
– „Leserbriefe“
– „4 Wochen Ferien. Dann platzt die Bombe“
– „SOS für Küppersbusch“
– „Ein Briefwechsel oder: Rätselhafter Bazillus im Rat der Stadt“
– „Studentin sucht Ferienjob“
– „Trabrennbahn: Es brodelt weiter“
– „Im Tiefkühlfach des Kühlschranks. Wie kommt das BKA ins Tiefkühlfach?“
– „WAZ wir unseren Lesern nicht zumuten“
– „Pappschachtel. Welcher Standort macht das Rennen?“
– „Initiative soziale Sicherheit“
– „Demoaufruf“
– „Antikriegstag 1982 in Gelsenkirchen“
– „Friedensseminar geplant“
– „Früher war ich im Puff als Weib“
– „Cinema Movie. Vom Pornokino zum Programmkino“
– „Verschiedenes“
– „Veranstaltungen“

Wichtige Themen sind u. a.: Küppersbusch, Trabrennbahn, Pappschachtel, Friedensseminare und Antikriegstag. Am 16.9. findet erstmals, von der „Initiative soziale Sicherheit“ in Gelsenkirchen organisiert, ein Treffen statt. Das Treffen diente zur Vorbereitung einer Demonstration am 23.10. Ein nächstes Treffen ist für den 8.9. geplant. Ein erster Demoaufruf lautet: „Gemeinsam gegen Sozialabbau, Arbeitsplatzvernichtung und Ausländerfeindlichkeit“. Gefordert wird u. a.: „35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich“, „Sofortige Umsetzung des DGB-Beschäftigungsprogramms“, „Gegen Ausländerfeindlichkeit für soziale und politische Gleichberechtigung!“

Zum 11. September 1982 soll in Gelsenkirchen eine Antikriegstagsdemo stattfinden. U. a. wird vom „Friedensplenum Gelsenkirchen“ dazu aufgerufen. Am 31.8. ist ein „Friedensseminar“ geplant, an dem „alle örtlichen Initiativen, Gruppen und Organisationen, die in der Friedensbewegung arbeiten, zusammengeschlossen sind“.

Verantwortlich für diese Ausgabe ist Susanne Flesch.
Q: Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 20, Gelsenkirchen, September 1982.{jcomments on}

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Von Dietmar Kesten

Mitbetreiber der Datenbank über politische Protestereignisse "Materialien zur Analyse von Opposition (MAO)" mit über 16 000 monatlichen Zugriffen Diese enthält vor allem Texte so genannter maoistischer Gruppen sowie anderer radikaler linker Organisationen in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin wie auch Informationen über diese. Die in den Beiträgen geschilderten Ereignisse werden also in der Regel aus der Sicht dieser Gruppen wiedergegeben. Der zeitliche Schwerpunkt ergibt sich aus der Hochkonjunktur der „maoistischen” oder „marxistisch-leninistischen Bewegung”: Anfang bis Mitte der 70er Jahre. Recherchen zu hier noch nicht behandelten Themen können über die Autoren angefordert werden.

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