Download Emscherbote – Stadtzeitung für Gelsenkirchen, Nr. 2, Gelsenkirchen, November 1980
November 1980:
Die Nr. 2/1980 der Zeitung „Emscherbote“ erscheint mit den Schlagzeilen: „Gegen Zwangsmodernisierung in der Zoo-Siedlung, „Alte Post muss Kulturzentrum“ werden.
Im Editorial wird in Sachen Stadtplanung darauf verwiesen, dass sich hier „ein Trend fortsetzt“, der „für Gelsenkirchen typisch ist“: „Vernichtung alter, gesunder Bausubstanzen und Ersetzung durch gesichtslose Betonmonster“. Genannt werden: Hauptpost, Hauptbahnhof, Bahnhofsvorplatz. Dazu stellt die AG „Menschlichere Stadt“ die Forderungen: „Verkleinerung des geplanten Einkaufszentrums, Erhaltung der Hauptpost und Nutzung als Kommunikations- und Kulturzentrum, Erhaltung der Bahnhofsfassade.“
Artikel der Ausgabe sind:
– „Jetzt das Kulturzentrum ‚Alte Post‘ planen und fordern“
– „Paul sein Sempf“
– „Bürgerinitiative Zoo-Siedlung“
– „Wohnen darf keine Ware sein“
– „P. P. Zahl – Interview“
– „Ärger um Frauenkalender“
– „Russell – Tribunal zur Situation der Indianer“
– „Stromteilzahlungsboykott“
– „Fleisch – nein Danke“
– „Eine politische Biographie“
– „Theater in GE“
– „Arbeitslose + Nebenverdienst“
– „Verbrauchertipps“
– „Veranstaltungen“
Wichtige Themen sind u. a.: „Bürgerinitiative Zoo-Siedlung“, „Russell-Tribunal zur Situation der Indianer“ und „Stromteilzahlungsboykott“.Die „Bürgerinitiative Zoo-Siedlung“ (50 Mieter) stellt in einer „Presseerklärung“ vom 16.10.1980 fest, dass im Innenministerium „ein Gespräch über die Zoosiedlung“ abgelehnt worden sei. Dennoch fand ein Gespräch mit den wesentlichen Ergebnissen: „Keine Bereitschaft, uns mit einer Abordnung an dem Gespräch zwischen Stadt und Land teilnehmen zu lassen … Das Gespräch unsere Befürchtungen: Stadt und Land will uns offensichtlich hinhalten. Sie gehen dabei soweit, uns mit Unwahrheiten abspeisen zu wollen.“
Der Artikel zum „Russell-Tribunal“ (24.-30. November 1980) geht auf die „Rechte der Indianer aus Nord-, Mittel- und Südamerika“ ein und beschäftigt sich weiter mit den Zielen des Tribunals: „Solidarität und Unterstützung im Kampf gegen Kolonisierung, Ausbeutung und Ausrottung … gegen Vorurteile anzukämpfen durch sachliche Information, Aufmerksam zugleich für andere Minderheiten zu erreichen, die sich in vergleichbaren Situationen befinden.“
Die Gelsenkirchener „Bürgerinitiative gegen Atomkraftwerke“, erklärt u. a.: „Mit dem STROBO greifen wir zum ersten Mal, mit unserem Widerstand, auch die Industrie an, und nicht nur den Staat.“ Der „STROBO“ würde so funktionieren: „1. Einzugsermächtigung kündigen. 2. Ans RWE/Stadtwerke eine Boykotterklärung schicken. 3. Von da an jede Stromrechnung nur noch zu 90% bezahlen. Die restlichen 10% auf unser Sperrkonto überweisen.“
Reklame wird für den Verlag „Wagenbach“ und für den Buchladen „Trotz alledem“ in Gelsenkirchen gemacht. Verantwortliche im Sinne des Pressegesetzes ist für diese Ausgabe: Thomas Hester.
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